Haustiere

Um Kampfhund "Elmo" entwickelt sich ein Zuchtskandal

Die neuen Details zur Causa "Elmo" deuten immer mehr auf einen Skandal hin. Wurde der Listenhund vorschnell abgegeben, um die anderen zu schützen?

Heute Tierisch
Der American Stafford "Elmo" biss angeblich eine Joggerin zu Tode.
Der American Stafford "Elmo" biss angeblich eine Joggerin zu Tode.
"Heute" (Fotomontage)

Immer mehr Fragen zu der Zucht rund um den Amstaff-Rüden "Elmo" kommen auf, denen es nachzugehen gilt. Immerhin sollen bei der tödlichen Attacke vom 02. Oktober auf die 60-jährige Joggerin im malerischen Dorf Naarn in Oberösterreich drei Hunde involviert gewesen sein - allerdings wurde bislang nur "Elmo" eingeschläfert. Über die Gründe dafür wird derzeit spekuliert.

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    Listenhund "Elmo" hat eine Joggerin angegriffen und getötet. Der Vierbeiner wurde eingeschläfert.
    Listenhund "Elmo" hat eine Joggerin angegriffen und getötet. Der Vierbeiner wurde eingeschläfert.
    "Heute" (Fotomontage)

    "Opferlamm"?

    Fest steht: Wenn der eigene Hund, oder DIE eigenen Hunde aus - wie behauptet - unerklärlichen Gründen plötzlich eine Attacke auf eine Nachbarin starten, so befindet man sich als Besitzerin bestimmt in einer Ausnahmesituation und neigt vermutlich zu irrationalen Entscheidungen.

    Will man allerdings Experten, wie auch Hunde-Verhaltensberaterin Sandra Schramek glauben, so war der Schritt, den vierjährigen Rüden "Elmo" keine drei Stunden später einschläfern zu lassen sehr überstürzt. Im Hinblick auf die Tatsache, dass nun mehrere Hunde involviert gewesen sein sollen, behaupten auch nicht wenige, dass man hier einfach ein "Opfer" bestimmt hätte. "Keine Ahnung was hier wirklich passiert ist, aber es hätte doch festgestellt werden müssen, welcher Hund danach blutüberströmt vor einem sitzt?", so Schramek.

    Wo waren die Amtstierärzte?

    Die Entscheidung, den Rüden einzuschläfern, wurde von der Besitzerin freiwillig und sehr spontan getroffen. Von den Behörden lag auch (noch) keine Anordnung zu diesem finalen Schritt vor und prinzipiell wäre bei allen betroffenen Hunden im Normalfall eine Untersuchung sowie ein erneuter Wesenstest von Sachverständigen und Amtstierärzten die nächste Handlung gewesen.

    Schramek erzählt: "Als ich noch im WTV (Wiener Tierschutzverein) als Pfleger arbeitete, so gab es selbst nach Bissvorfällen mit Listenhunden immer nochmalige Überprüfungen und eine genaue Untersuchung des Hundes, bevor mehrere Ärzte auch nur darüber nachgedacht hatten, das Tier einzuschläfern. Dies ist immer die allerletzte Konsequenz".

    Viele Hundeliebhaber verstehen also nicht, weshalb nur ein paar Stunden später der Rüde eingeschläfert wurde, die Beteiligung der Hündinnen bei der Attacke jedoch erst über eine Woche später gegenüber den Behörden vage erwähnt worden war. Abschließend sagt Schramek allerdings: "Ich hoffe aber, den Hündinnen blüht nicht das gleiche Schicksal wie 'Elmo' und sie bekommen eine fachkompetente Untersuchung".

    Die anderen Hündinnen befinden sich derzeit in der Obhut anderer Züchter der gleichen Rasse.

    Video: Hier tötete der Kampfhund die Joggerin: