Österreich

Verfassungsschutz coacht 150 Wiener Schulen

Heute Redaktion
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Der Verfassungsschutz klärt am Dienstag 150 Wiener Schuldirektoren darüber auf, wie jihadistische Gefährdung bei Jugendlichen frühzeitig erkannt werden kann. Auch in anderen Bundesländern werden die Schulen dahingehend gecoacht. Anlass ist der Fall eines 14-Jährigen, der einen Anschlag auf den Westbahnhof plante.

Der Verfassungsschutz klärt am Dienstag 150 Wiener Schuldirektoren darüber auf, wie jihadistische Gefährdung bei Jugendlichen frühzeitig erkannt werden kann. Auch in anderen Bundesländern werden die Schulen dahingehend gecoacht. Anlass ist der Fall eines plante.

Nachdem die Schule jenes 14-jährigen Möchtegern-Jihadisten vergangene Woche den Behörden den entscheidenden Hinweis gab, sollen nun auch andere Schule für die Gefahr sensibilisiert werden. Den Anfang machen die Wiener Schulen. 150 Schuldirektoren nehmen an einer Veranstaltung des Verfassungsschutzes und der Abteilung für Islamische Religionspädagogik der Uni Wien teil.

Ednan Aslan von der Uni Wien soll den Unterschied zwischen "radikal gelebtem, aber friedlichem Islam und radikalisierenden, auf Gewalt ausgerichteten Tendenzen" erläutern, sagte Organisator Heinz Ivkovits gegenüber "ORF Wien".

Indizien möglicher Radikalisierung

Erich Zwettler, der Chef des Wiener Amtes für Verfassungsschutz, schult die Direktoren darin, mögliche jihadistische Tendenzen oder Gefährdung anhand von bestimmten Ausdrücken oder Sprechweise zu erkennen. Außerdem klärt er auf, was die Schulleiter selbst tun können und was der Verfassungsschutz tun kann. Einige Indizien nannte Zwettler gegenüber "Radio Wien": Bei "Änderungen in der Bekleidung, starker Nutzung von sozialen Netzwerken, Abwesenheit von der Schule" sei Aufmerksamkeit geboten.

Auch Bildungsministerium aktiv

Bundesweit setzt das Bildungsministerium ebenfalls auf Information: Alle Schule haben den Folder zu "Jugend und Extremismen" mit umfangreicher Linkliste und Literaturtipps erhalten. Außerdem sollen bei allen Herbstkonferenzen Schulaufsicht, Schulpsychologen sowie Leiter von Schulen und Pädagogischen Hochschulen zu den Themen "Extremismus - Deradikalisierung - Dschihadismus" informiert werden.