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Vergewaltiger ermorden Opfer am Weg zum Gericht

Heute Redaktion
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Vor knapp einem Jahr hatten zwei Männer eine 23-Jährige vergewaltigt. Die junge Frau erstattete Anzeige, doch am Weg zum Gerichtstermin wurde sie von ihren früheren Peinigern getötet.

Sie hatte für Gerechtigkeit gekämpft, jetzt ist sie tot. Vor knapp einem Jahr war eine 23-Jährige aus der Gegend von Unnao im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh von zwei Männern unter vorgehaltener Waffe vergewaltigt worden. Am nächsten Tag erstattete sie Anzeige, doch die örtliche Polizei wollten sie nicht erst nehmen. Drei Monate lang kämpfte die junge Frau darum, bis die Straftat endlich von den Behörden als solche aufgenommen wurde.

Während einer der beiden Verdächtigen festgenommen werden konnte, schaffte es der andere, unterzutauchen. Doch auch der erste Mann kam schon bald wieder frei – gegen Kaution. Als am Donnerstag schließlich der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Vergewaltiger beginnen sollte, nahmen sie blutige Rache an ihrem früheren Opfer.

Herzstillstand

Auf dem Weg zum Gericht wurde die 23-Jährige von ihren Peinigern und drei weiteren Männern überfallen und in Brand gesetzt. Alle fünf Tatverdächtigen konnten Stunden nach ihrem Anschlag festgenommen werden.

Die Frau habe laut "Times of India" schwerste Verbrennungen an 90 Prozent ihres Körpers erlitten. Sie wurde erst in einem örtlichen Gesundheitszentrum und dann einem Bezirkskrankenhaus behandelt, ehe sie per Notarzthelikopter nach Neu-Delhi geflogen wurde. Dort sperrte die Polizei den direkten Weg vom Flughafen zum Spital für den gesamten Verkehr, damit der Rettungswagen schnellstmöglich sein Ziel erreichen konnte. Doch es half alles nichts.

Die 23-Jährige verstarb kurz darauf an einem Herzstillstand, wie ihr behandelnder Arzt am Safdarjang Hospital, Shalabh Kumar, erzählt.

Tierärztin vergewaltigt und angezündet

Erst vergangene Woche hatte der Fall einer jungen Tierärztin, die von vier Männern überfallen, vergewaltigt und danach bei lebendigem Leib verbrannt wurde, in Hyderabad Tausende Menschen auf die Straße getrieben. Sie forderten Lynchjustiz und blutige Rache an den Verdächtigen, die kurz darauf bei der Tatortbegehung von der Polizei erschossen wurden.