Österreich

Vergewaltiger hat gut Lachen: Keine Haftstrafe

Heute Redaktion
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Wer Hilferufe überhört, kann Leben zerstören. Vergewaltigungsopfer Sabine K. (22, Name geändert) schrieb an Justizministerin Beatrix Karl: "Ich flehe Sie an, für Gerechtigkeit zu sorgen!" Denn ihr Peiniger habe sich fünf Jahre vor seiner Haftstrafe gedrückt und will jetzt mit einer Fußfessel davonkommen. Die Politikerin antwortete herzlos.

Wer Hilferufe überhört, kann Leben zerstören. Vergewaltigungsopfer Sabine K. (22, Name geändert) schrieb an Justizministerin Beatrix Karl: "Ich flehe Sie an, für Gerechtigkeit zu sorgen!" Denn ihr Peiniger habe sich fünf Jahre vor seiner Haftstrafe gedrückt und will jetzt mit einer Fußfessel davonkommen. Die Politikerin antwortete herzlos.

"Er muss bestraft werden, denn er hat mir einen Teil meiner Kindheit genommen", sagt Sabine K. Und wer ihr Schicksal kennt, stimmt der jungen Frau zu. Sabine war 15, als sie vom Salzburger Hundetrainer Heribert B. (51) mehrfach vergewaltigt wurde.

Der Täter drückt sich vor der Strafe

2007 wurde der Sexverbrecher zu zwei Jahren Haft (acht Monate davon unbedingt) verurteilt. Als er die Strafe antreten sollte, stellte er einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens (abgelehnt). Ergebnis: Bis heute hat Heribert B. keinen Tag im Gefängnis verbracht. Auch Schmerzensgeld (5000 Euro) wollte er nicht zahlen: "Ich bin arbeitslos." Verletzender noch für das Opfer: Jetzt will Heribert B. die Strafe daheim mit einer Fußfessel absitzen. Und plötzlich hat er einen Job bei einem Freund (Bedingung für den Hausarrest).

Hilfe von Ministerin?

Empört stemmt sich Sabine K. bei Justizministerin Karl gegen das Ansuchen ihres Peinigers: "Er zeigt keine Reue." Die Ressortchefin darauf unsensibel: "Ich habe Ihren Brief gelesen. Experten werden den Fall prüfen."