Österreich

Vergewaltiger – "Mir egal, ob sie jetzt schwanger ist"

Ein 34-Jähriger vergewaltigte im Sommer eine junge Frau. Vor Gericht schob er dem Opfer die Schuld in die Schuhe.

Christine Ziechert
Die junge Frau wurde im Sommer sexuell missbraucht (Symbolbild).
Die junge Frau wurde im Sommer sexuell missbraucht (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Wegen Vergewaltigung musste sich nun ein Somalier (34) vor dem Landesgericht Innsbruck verantworten. Der Beschuldigte zeigte sich vor Gericht ohne Reue, schob sogar dem Opfer die Schuld zu: "Sie wollte es unbedingt", so der Angeklagte laut "Krone".

Später schwächte er seine Aussage allerdings ab: "Sie wollte es zwar anfangs, hat dann aber später während des Verkehrs geschrien." Zudem hätte die junge Frau mit ihm gemeinsam Kokain konsumiert – in ihrem Blut konnte allerdings nichts festgestellt werden.

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    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk
    "Wir haben sie nach einiger Zeit gesucht und dann draußen vor dem Lokal bereits die Schreie gehört" - Freundinnen des Opfers

    Die Innsbruckerin war in der Nacht von 30. auf 31. Juli nach der Teilnahme an der "Christopher Street Day"-Parade mit Freundinnen bei den Innsbrucker Bögen unterwegs. Als der Clique der Eintritt in einen Club verwehrt wurde, unterhielten sich die Frauen am Gehsteig. Dabei stürzte das spätere Opfer – dies nutzte wiederum der 34-Jährige aus. 

    Unter einem Vorwand lockte der Somalier – er war erst zweieinhalb Monate zuvor nach einem Raub aus der Haft entlassen worden – die Tirolerin in eine nahe gelegene Passage und vergewaltigte sie dort auf einer Wiese. Die Frau schrie um Hilfe: "Wir haben sie nach einiger Zeit gesucht und dann draußen vor dem Lokal bereits die Schreie gehört", erzählten ihre Freundinnen vor Gericht. Als sie schließlich mit geöffneter Hose und Bluse vor ihnen stand, wussten beide, "was passiert war".

    Syrer fixierte den Täter bis Polizei kam

    Auch Richter Norbert Hofer bescheinigte dem Opfer, dessen Video-Einvernahme unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, höchste Glaubwürdigkeit – nicht zuletzt aufgrund von DNA-Spuren und Videomaterial. "Es steht außer Zweifel, dass sie vergewaltigt wurde", meinte auch der Staatsanwalt in seinem Schlussplädoyer.

    Seinen Dank sprach Richter Hofer einem couragierten Syrer aus: Dieser war in jener Nacht zufällig vorbeigekommen. Als er das Opfer sah, wusste er sofort, dass etwas Schlimmes passiert war. Trotz Drohungen durch den Somalier fixierte er diesen, bis die Polizei eintraf, berichtet die "Tiroler Tageszeitung". Ein Strafverfahren wegen Körperverletzung gegen den Syrer wurde mittlerweile eingestellt. 

    "Allein, dass Sie ausgesagt hatten, dass es Ihnen egal sei, ob das Mädchen nun schwanger sei, ist an üblem Verhalten nicht mehr zu überbieten" - Richter Norbert Hofer

    Das Urteil: neun Jahre Haft, nicht rechtskräftig. "Allein, dass Sie ausgesagt hatten, dass es Ihnen egal sei, ob das Mädchen nun schwanger sei, ist an üblem Verhalten nicht mehr zu überbieten", begründete Richter Hofer.