Niederösterreich

Vergewaltiger: "So geht man mit Flüchtlingstrutschn um"

Eine Juristin war in ein Örtchen in NÖ gezogen, wollte dort ein Flüchtlingsheim errichten. Der Vermieter soll sie vergewaltigt haben.

Teilen
Der Angeklagte
Der Angeklagte
privat

Ein 61-Jähriger aus NÖ musste gestern in St. Pölten auf die Anklagebank: Der Mann soll eine in der Flüchtlingshilfe engagierte Juristin vergewaltigt haben.

Sie wollte Asylheim in Mietshaus

Die Frau mietete das Haus des Angeklagten, zog dort mit ihrem Ehemann ein. In der kleinen Ortschaft wollte sie ein Asylheim einrichten, was zu Protesten führte.

Im Februar 2016 soll er sie im Haus (Anm.: sein Elternhaus, welches er vermietete) auf einen Tisch gedrückt, vergewaltigt und dabei gesagt haben: "Jetzt zeige ich Dir, wie man mit einer Flüchtlings-Trutschn umgeht."

Er hatte roten Tanga an

Auch im August 2016 soll es zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Im März 2017 besuchte die Juristin ihren Peiniger in der Wohnung in NÖ, um angeblich über Mietschulden zu sprechen. Er soll in einem roten Tanga und mit Kondomen in der Hand aus dem Badezimmer der Wohnung gekommen sein und gesagt haben: "Zahlst halt in Naturalien". Dabei soll es zu einer weiteren sexuellen Belästigung gekommen sein.

Jetzt musste der unbescholtene Niederösterreicher in St. Pölten vor Gericht. Er bestritt sämtliche Vorwürfe, meinte: "Sie hatte Mietschulden, zahlte nicht. Deswegen haben wir gestritten, aber ich habe sie nie angerührt."

Vier Jahre Haft

Der Gatte der Juristin, ein Therapeut, der mit ihr im Mietshaus gelebt hatte, meinte im Zeugenstand: "Meine Frau war verändert, sie war aggressiver." Der Schöffensenat schenkte der Juristin Glauben. Das Urteil: Vier Jahre Haft für den 61-Jährigen. Dessen Anwältin meldete sofort Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an - damit ist das Urteil nicht rechtskräftig, es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.