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Vergewaltiger von Rimini entgeht der Höchststrafe

Heute Redaktion
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Nach der Gruppenvergewaltigung am Strand von Rimini befinden sich vier Verdächtige in Haft. Einer davon, der einzig Volljährige, stand nun vor Gericht.

Die Nacht auf den 26. August war für ein polnisches Paar und eine transsexuelle Prostituierte aus Peru der wahre Horror. Die beiden Frauen wurden von vier Männern am Strand des italienischen Ferienortes Rimini mehrmals vergewaltigt, der Mann brutal zusammengeschlagen. Auch ein österreichisches Paar wurde angegriffen, konnte allerdings mit heftiger Gegenwehr entkommen.

"Wir hatten uns am Strand auf ein Tuch gelegt, rauchten ein paar Zigaretten und tranken ein alkoholfreies Getränk. Nach einer Stunde tauchte ein Mann auf", erzählte die Polin den lokalen Medien. Dabei handelte es sich um den 20-jährigen Asylbewerber aus dem Kongo, Guerlin B, der nun vor Gericht stand. Der Mann habe das Paar auf Englisch gefragt, woher es komme. Nach einem kurzen Wortwechsel war dann plötzlich Schluss mit der Höflichkeit. "Er forderte unsere Handys und unsere Brieftaschen", so die 26-Jährige.

Sie wuschen beim Opfer den Sand weg, dann vergewaltigten sie es weiter

In dem Moment hätten sich die drei anderen Täter genähert — zwei in Italien geborene marokkanischstämmige Brüder im Alter von 15 und 17 Jahren und ein 16-jähriger Nigerianer. Sie alle befinden sich in Untersuchungshaft, ihr Prozess folgt noch. Das Touristenpaar stand auf und wollte gehen, doch die jungen Männer schlugen die beiden zu Boden. "Ich lag auf dem Sand, die drei hielten mich fest, schlugen auf mich ein, am Kopf, am ganzen Körper", schilderte die Frau.

Die Männer hätten sie an den Beinen festgehalten und sich an ihr vergangen. "Ich rief nach meinem Freund, ich bat ihn, mir zu helfen. Ich hörte, wie auch er nach mir rief und fragte, wo ich sei", sagte das Opfer weiter. Mit Meereswasser hätten die Männer ihr den Sand aus dem Intimbereich weggespült. "Dann begannen sie abermals, mich zu missbrauchen." Ihr Freund lag derweil verletzt am Boden: "Ich hörte meine Freundin schreien 'Hilfe, die bringen mich um!', aber ich konnte nichts tun. Da stellte ich mich tot und die Typen bekamen Angst."

Einer nach dem anderen vergewaltigte die Transfrau

Von weiteren Brutalitäten abgehalten, hat es die vier Männer aber nicht: Kurz nach der Attacke auf das Paar griffen sie eine peruanische Transfrau an. "Der Kongolese schlug mir mit einer Flasche auf den Kopf und packte mich an den Haaren." Die Täter hätten sie nacheinander vergewaltigt, B. und einer der Brüder sogar zweimal. "Sie schrien, sie würden mich umbringen und mir das Gesicht zerschneiden."

Wie der "Corriere della Sera" berichtete, wurde in derselben Nacht auch ein österreichisches Paar Opfer der brutalen, nordafrikanischen Gang. Der Besitzer eines Kebap-Standes erzählt, in welchem Zustand das Austro-Paar in der Nacht bei ihm ankam: "Sie kamen vom Strand. Der Mann hatte eine geschwollene Hand und war aufgeregt. Er berichtete, dass drei oder vier Personen versucht haben, ihm die Geldbörse zu stehlen und seine Freundin zu vergewaltigen." Zum Glück konnten die beiden sich wehren und flüchten.

16 Jahre Haft für Haupttäter

Unklar ist, welche Strafen den drei Gruppenmitgliedern, die noch nicht vor Gericht standen, drohen - sie sind alle nicht volljährig. Im Prozess gegen Guerlin B. zeigte sich dieser zu den Taten geständig, was ihn vor der Höchststrafe bewahrte. Er wurde zu 16 Jahren Haft verurteilt, um ein Drittel niedriger, als es das Strafgesetzbuch ermöglicht hätte. (red)