Österreich

Vergewaltigung von Kind: Prozess vertagt

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ein 49-jähriger Oberösterreicher hat sich am Freitag vor dem Landesgericht Linz verantworten müssen, weil er 2003 die zehnjährige Tochter von Bekannten vergewaltigt haben soll. Das Mädchen, das den ehemaligen Fernfahrer damals auf einer dreitägigen Tour nach London begleitet hatte, erhob die Vorwürfe erst knapp zehn Jahre nach dem angeblichen Vorfall. Der Angeklagte bestreitet die Tat. Die Verhandlung wurde vertagt.

Im Juli oder August 2003 sei das Mädchen mit Erlaubnis seiner Eltern mit dem Angeklagten nach London gefahren. Während die Zehnjährige im Lkw schlief, habe der Mann sie vergewaltigt, so die Staatsanwältin. Als das Kind während des Übergriffs wach wurde und versuchte, um Hilfe zu rufen, habe der Beschuldigte ihm den Mund zugehalten. Es sei dem Opfer körperlich nicht möglich gewesen, sich zu wehren.

Aussage des Mädchens einziger Hinweis

Der Angeklagte bekannte sich nicht schuldig. Die Vorwürfe seien falsch, er könne sich diese nicht erklären. Es stehe Aussage gegen Aussage, sagte der Verteidiger. Es gebe keine Beweise oder Indizien, nur die Schilderung des Mädchens. Die heute 20-Jährige habe sich bei ihrer Einvernahme mehrfach in Widersprüche verwickelt. Laut dem Anwalt habe die junge Frau seinen Mandanten im Vorverfahren beschuldigt, seine Stieftochter ebenfalls missbraucht zu haben. Diese soll bei der Polizei aber ausgesagt haben, dass er ihr nichts angetan habe.

Inwieweit diese Vorwürfe Gegenstand der Verhandlung waren, ist unklar. Denn nach der Beschuldigteneinvernahme schloss der Richter die Öffentlichkeit von dem Prozess aus. Der Schöffensenat sah sich die Videos der kontradiktorischen Opfer-Befragung an und hörte mehrere Zeugen, unter anderem die Eltern der heute 20-Jährigen. Am frühen Nachmittag wurde vertagt. Die Verhandlung wird voraussichtlich im Mai fortgesetzt.

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