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Verheirateter Minister tritt nach "Liebes-Video" zurück

Weil ein geleaktes Video eine innige Umarmung mit einer seiner Mitarbeiterinnen zeigt, trat der britische Gesundheitsminister Matt Hancock nun zurück.

Michael Rauhofer-Redl
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Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock stolperte über eine Video-Affäre. Ein geleaktes Video zeigte ihn in inniger Pose mit einer Mitarbeiterin.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock stolperte über eine Video-Affäre. Ein geleaktes Video zeigte ihn in inniger Pose mit einer Mitarbeiterin.
MATT DUNHAM / AFP / picturedesk.com

Matt Hancock, britischer Gesundheitsminister, stolperte zuletzt über ein geleaktes Video aus seinem Büro. Auf Aufnahmen, die augenscheinlich aus einer Überwachungskamera stammen, ist eine innige Umarmung des Ressortchefs mit einer seiner Mitarbeiterinnen zu sehen. Die beiden küssen einander und auch die Hand des Ministers bewegt sich in Richtung Gesäß der Dame. Nicht gefallen dürften die Aufnahme auch Martha Hoyer Millar. Mit der Osteopathin ist der 43-Jährige seit 2006 verheiratet.

In Großbritannien steht aber nicht die Empörung über ein möglicherweise unangebrachtes Verhalten Hanckocks im Vordergrund. Vielmehr erkennt man in der Veröffentlichung des Videos eine Sicherheitslücke, die es zu schließen gilt. "Wir müssen herausfinden, wie es dazu kommen konnte", meinte etwa Kabinettsmitglied Brandon Lewis am Sonntag dem Sender Sky News. Er kündigte nun eine interne Untersuchung an.

Labour tobt

Nur die Opposition geht hart mit Hancock ins Gericht. So forderten Mitglieder der Labour-Partei, Hancock dessen vorgesehene Abfertigung in der Höhe von umgerechnet rund 18.500 Euro nicht auszubezahlen. Lucy Powell erklärte, dasss alles andere "erschreckend" wäre und von der Bevölkerung nicht toleriert würde. 

Gleichzeitig nutzte sie die Causa für einen Rundumschlag und feuerte auch gegen Premierminister Boris Johnson. Dass dieser seinen Minister nicht entlassen, sondern zunächst noch den Rücken gestärkt hatte, zeige, dass der konservative Regierungschef "einen sehr gefährlichen blinden Fleck" bei Fragen der Integrität und des Verhaltens im öffentlichen Leben habe.

Hancock selbst trat am Samstagabend zurück. Er räumte einen Verstoß gegen jene Corona-Abstandsregeln ein, die er selbst aufgestellt hatte. Labour verlangt nun eine unabhängige Untersuchung. So sei zu klären, ob Hancock seine Geliebte vor Beginn der Affäre oder erst danach eingestellt habe.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com