Welt

Verhinderte Abschiebung: So rückt Polizei jetzt an

Heute Redaktion
13.09.2021, 20:48

Ein 23-Jähriger hätte aus dem deutschen Ellwangen abgeschoben werden sollen, rund 200 Männern verhinderten dies mit Gewalt. Jetzt griff die Polizei durch.

Drei Streifenwagen fuhren Sonntag vor die Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen (Deutschland), wollten einen 23-Jährigen Togolesen in Gewahrsam nehmen und zur Abschiebung bringen. Was dann passierte, sorgte für Schlagzeilen. Die Polizisten wurden von rund 200 Männern umringt, bedroht. Als die Männer mit Gewalt die Abschiebung verhinderten, zog sich die Polizei zurück, wurde dabei weiter attackiert.

In der Folge leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Tatbestandes der Gefangenenbefreiung, aber auch wegen des Verdachtes des Landfriedensbruches und anderen Straftaten ein. Am Donnerstag in den Morgenstunden griff die Polizei schließlich durch, gut ein Dutzend Polizeibusse fuhr bei der Asylunterkunft vor, Beamte mit Sturmmasken und schwerer Schutzausrüstung sammelten sich. Die "Bild" berichtete gar von "hundert Fahrzeugen", die zur Unterkunft fuhren.

Gesuchter 23-Jähriger festgenommen

Die Straßen um die Asylunterkunft wurden gesperrt, Sanitäter und Notärzte wurden hinzugezogen. Offizielle Stellungnahmen gibt es bisher nicht. Die Polizei habe mehrere Personen in Gewahrsam genommen, hieß es. Laut Deutscher Presse-Agentur wurden bei dem Polizeieinsatz mehrere Menschen verletzt. Unter anderem seien Flüchtlinge aus den Fenstern der Unterkunft gesprungen.

Wie die Polizei auf einer Pressekonferenz bekanntgab, wurde der gesuchte 23-Jährige und 17 andere Bewohner, die als "Unruhestifter" agiert hatten, in Gewahrsam genommen. Sie werden in andere Unterkübfte verlegt, der 23-Jährige soll nach Italien abgeschoben werden, wo er erstmals bei der Einreise nach Europa registriert wurde. (red)

Jetzt E-Paper lesen