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Verirrt: Was machen diese Pinguine in Australien?

Heute Redaktion
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Die zwei Felsenpinguine Rocky und Howie haben einen harten und langen Weg hinter sich: Fern der Heimat waren sie an der Ostküste Australiens dem Tode nahe. Nun "landeten" sie endlich im Tiergarten Schönbrunn.

Die beiden Pinguine wurden im November des Vorjahres innerhalb weniger Tage an zwei verschiedenen Stränden Australiens gefunden. Geschwächt, überhitzt und leicht verletzt wurden sie ins Taronga Wildlife Hospital in Sidney gebracht.

Eine Odyssee von 12.000 Kilometern

„Die beiden waren knapp ein Jahr alt. Wir waren extrem überrascht, weil sie weit entfernt vom natürlichen Lebensraum der Nördlichen Felsenpinguine waren – (Anm.: 99 Prozent brüten auf Tristan de Cunha und der umliegenden Inselgruppe). Noch nie zuvor wurden Felsenpinguine an der Ostküste Australiens gesehen", erklärt Andrew Elphinstopne, Kurator für Artenschutz- und Wiederansiedlungsprogramme bei der Taronga Conservation Society.

"Überlebenschancen gleich null"

Unter der professionellen und liebevollen Pflege in Taronga haben sich Rocky und Howie schnell erholt und gut entwickelt. Doch stellte sich die Frage, wo sie künftig leben sollen. Elphinstopne: „Wenn wir sie in Sydney weit weg von ihrer Heimat wieder ausgelassen hätten, wäre ihre Überlebenschance gleich null gewesen. In Australien gibt es auch keine Felsenpinguine in Zoos.

Ohne Artgenossen und ohne die Möglichkeit, ein Weibchen und Nachwuchs zu haben, wäre es kein schönes Leben geworden." Deshalb hat sich die Station weltweit auf die Suche nach dem besten Platz gemacht und ist im Tiergarten Schönbrunn fündig geworden. Hier lebt nicht nur eine große Felsenpinguin-Gruppe mit jährlichen Zuchterfolgen, Zoologe Harald Schwammer leitet auch das Zuchtbuch für diese bedrohten Vögel.

40 Tage Quarantäne

Ende Oktober war es schließlich so weit: Rocky und Howie haben per Flugzeug die weite Reise von Australien in ihre neue Heimat Wien angetreten. Angekommen am Flughafen Wien Schwechat ging es nach einem kurzen Check durch Grenztierarzt Josef Haider in den Tiergarten. Die 40 Tage im Quarantäne-Bereich haben die beiden hinter sich gebracht und durften nun zu ihren Artgenossen ins Polarium.

Ihr harter Start ins Leben hat ein Happy End genommen. Revierleiter Ludwig Fessl: „Wir freuen uns, dass wir Howie und Rocky ein neues Zuhause bieten können. Wir haben hier im Tiergarten über 50 Felsenpinguine und unsere Tiere haben die beiden Neuen sofort freundlich in die Gruppe aufgenommen."

(bai)