Österreich

Verkehrsstrafen – MA35 verweigert Einbeinigem den Pass

Er kam als Fußballer aus Serbien nach Wien. Dann verlor er bei einem Unfall sein Bein. Nun will er für Österreich zu Olympia, doch kriegt keinen Pass.

Christian Tomsits
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    Milos Vukovic (33) war ein erfolgreicher Fußballer, bevor er durch einen Unfall sein Bein verlor.
    Milos Vukovic (33) war ein erfolgreicher Fußballer, bevor er durch einen Unfall sein Bein verlor.
    Helmut Graf

    Er stand mit beiden Beinen im Leben und finanzierte sich mit Fußball seinen Lebensunterhalt. Milos Vukovic war in Serbien fast Profi geworden, musste sich seit 2012 in Wien dann als Unterhaus-Kicker durchschlagen – bis zu seinem fast tödlichen Unfall am 2. August 2015:

    Autounfall kostete ihn das Bein

    "Ein Auto kam mir auf einer Brücke entgegen und fuhr in mich hinein. Ich stürzte mit meinem Wagen sieben Meter in die Tiefe. Wenig später wachte ich im Spital wieder auf", so der 33-Jährige im "Heute“-Gespräch. "Mein rechtes Bein musste mir bis zum Oberschenkel abgenommen werden, seither trage ich rund um die Uhr eine Prothese", erklärt er.

    Doch ans Aufgeben dachte der Vollblutsportler nie: "Schon kurze Zeit später begann ich mit dem Behinderten-Sport. Ich habe oft zwei Mal täglich trainiert, laufe die 100 Meter mittlerweile in unter 13 Sekunden", erzählt er stolz. Damit könnte er in seiner Kategorie bei Paralympischen Spielen für Österreich eine Medaille holen, doch die MA35 bremste den Sprinter nun aus.

    Denn obwohl der Serbe legal im Land war und seit rund sechs Jahren in einem Büro arbeitet und seine Steuern zahlt, wurde sein Antrag auf Staatsbürgerschaft abgelehnt. Die Begründung: zu viele Verkehrsstrafen! "Ich fahre erst seit 2021 wieder Auto."

    Anwältin Astrid Wagner bekämpft die Ablehnung

    "Die Strafen wurden alle bezahlt und stammen von meinen Geschwistern, die nach meinem Unfall mein Auto benutzen durften", erklärt er zerknirscht. Seine Anwältin Astrid Wagner kritisiert die „engstirnige Einstellung“ der Behörde und will nun gegen den Entscheid ankämpfen. "Ich werde meinem Mandanten zu seinem Recht verhelfen", so die Juristin.

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