Österreich

Verletzt bei Abtreibung: Ärztin soll zahlen

Heute Redaktion
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Der Patientenombudsmann will, dass die Haftpflichtversicherung der Medizinerin die Spitalskosten trägt. Die Patientin war nach dem Schwangerschaftsabbruch im Krankenhaus gelandet, aber nicht versichert.

Der Patientenombudsmann will, dass die Haftpflichtversicherung der Chirurgin die Spitalskosten trägt. Die Patientin war nach dem Schwangerschaftsabbruch im Krankenhaus gelandet, aber nicht versichert.

Im Falle jener Patientin, die nach einer Schwangerschaftsunterbrechung in einer Wiener Ordination im Hanusch-Krankenhaus nachbehandelt werden musste und die sich nun mit einer offenen Spitalsrechnung von mehr als 6.000 Euro konfrontiert sieht, schaltet sich der Patientenombudsmann der Wiener Ärztekammer, Franz Bittner, ein. Nach Rücksprache mit der Patientin werde er sich bemühen, die Haftpflichtversicherung der betroffenen Ärztin zu bewegen, die Kosten rasch und unbürokratisch zu begleichen.

Medizinerin mit Berufsverbot

Die im Grunde Jahrzehnte lang dauernde Affäre rund um die betagte Ärztin, in deren Ordination Gynäkologen Abtreibungen durchgeführt hatten, fand im Sommer dieses Jahres einen neuen Höhepunkt. Die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz hatte die Vorgänge neuerlich an die Öffentlichkeit gebracht und von 16 Frauen berichtet, die nach Schwangerschaftsabbrüchen von der Ordination . 

Kein Einzelfall

Abgesehen von dieser Patientin warten laut Ärztekammer noch weitere sechs Patientinnen auf eine finanzielle Entschädigung. Bittner, ehemals Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse und nun in Wien Österreichs erster durch eine Wahl etablierter Patientenombudsmann: "Bis auf eine Patientin, die ich telefonisch noch nicht erreichen konnte, habe ich mit allen betroffenen Frauen gesprochen. Ich bin mit ihnen übereingekommen, sie bei allen zukünftigen Schritten zu begleiten." Bittner ist zuversichtlich, dass man den Betroffenen helfen können wird.