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Verletzter Star löst bei ÖFB-Gegner Aufregung aus

Es kracht gewaltig bei Österreichs EM-Quali-Gegner Belgien. Verantwortlich dafür ist ein Star-Spieler, der eigentlich verletzt ausfällt. 

Sport Heute
Belgiens Teamkeeper Thibaut Courtois.
Belgiens Teamkeeper Thibaut Courtois.
Imago Images

Am Freitag trifft Österreichs ersatzgeschwächtes Fußball-Nationalteam im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion auf Belgien. Mit einem Sieg kann die ÖFB-Elf das EM-Ticket bereits lösen, die "roten Teufel" bleiben aber weiterhin der Favorit auf den Sieg in der Qualifikationsgruppe F. Während ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick mit Personalproblemen zu kämpfen hat, muss sich Belgiens Coach Domenico Tedesco mit einem nach wie vor schwelenden Konflikt bei den "roten Teufeln" herumschlagen. 

Im Zentrum steht dabei der belgische Teamkeeper und Real-Madrid-Star Thibaut Courtois, der nach seinem Kreuzbandriss zu Saisonbeginn zwar kein Thema für eine Nominierung ist, verletzt fehlt. Aber wohl auch nicht im Kader stehen würde, wenn er fit gewesen wäre. Denn zwischen dem Torhüter und dem deutschen Teamchef der Belgier herrscht seit nunmehr vier Monaten Eiszeit.

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    Streit um vermeintliche Verletzung

    Das letzte Spiel des Torhüters war das 1:1 gegen Österreich im Juni. Die Reise zum darauffolgenden Duell gegen Estland trat der Torhüter nicht mehr an, verließ stattdessen Belgiens Teamcamp. Der Grund dafür? Gegen die ÖFB-Auswahl trug Stürmer Romelu Lukaku und nicht Courtois als Ersatz für den verletzten Kevin de Bruyne die Kapitänsschleife. Das passte Belgiens Rückhalt gar nicht – obwohl Courtois gegen Estland der Spielführer sein sollte. Der 31-Jährige schob eine vermeintliche Verletzung als Grund für seine Abreise vor, Tedesco zweifelte diese Verletzung aber öffentlich an. 

    Auf Courtois´ Verletzung angesprochen, meinte Tedesco damals: "Es ging um die Frage des Kapitänsamts. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es eine Verletzung war, aber ich kann nicht lügen. Ich versuche, die Spieler zu schützen, aber in dieser Situation ist das unmöglich." Zwar habe der Keeper tatsächlich eine Entzündung gehabt und sei deshalb auch von Ärzten behandelt worden. Für das Spiel gegen die ÖFB-Auswahl habe er aber grünes Licht bekommen. "Er hat mich gefragt, ob ich trotzdem nach außen sagen kann, dass er verletzt war. Das habe ich sofort abgelehnt", so Tedesco weiter. 

    Courtois noch erwünscht?

    Seither ist nichts passiert, gibt es keine Annäherung. Auch – aber nicht nur – weil der 31-Jährige ohnehin verletzt ausfällt. Dass auch nicht alle Teamspieler den Keeper freundlich gegenüberstehen, machte Außenverteidiger Timothy Castagne klar: "Es wäre seltsam, wenn Thibaut einfach zurückkommen würde, wie wenn nichts gewesen wäre. Wenn er nicht mehr kommen will, ist es seine Entscheidung." Lukaku versuchte derweil, zu beruhigen. "Ich bin der Erste, der ihn mit offenen Armen empfängt. Wir können das, was passiert ist, hinter uns lassen", so der Stürmer. Wichtig sei aber ohnehin, dass sich Courtois wieder erhole. 

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      Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
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      IMAGO/Pressinphoto

      Ob es nach einer Genesung aber einen Platz im belgischen Team gibt, ist nicht klar. Zuletzt versuchte Sportdirektor Frank Vercauteren zwischen dem Deutsch-Italiener und einem der besten Torhüter der Welt zu vermitteln – jedoch ohne Ergebnis.

      Dritter Keeper gegen Österreich

      Seit Courtois vermeintlicher Verletzung war Wolfsburg-Keeper Koen Casteels die neue Nummer eins der "roten Teufel", der 31-Jährige fällt allerdings gegen Österreich – und Schweden am kommenden Montag – mit einer Entzündung im Bauchraum aus. Deshalb steht gegen die ÖFB-Auswahl nun der dritte belgische Keeper Matz Sels im Tor.