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Verlieren jetzt alle Huawei-Handys die Google-Apps?

Bisher durfte Huawei nur auf neuen Smartphones keine Google-Dienste mehr anbieten. Nun ist allerdings der Support für alle Smartphones ausgelaufen.

Rene Findenig
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    Aufgrund des andauernden Handelsstreits zwischen den USA und China und den daraus resultierenden Sanktionen gegen Huawei mussen neue Huawei-Handys ...
    Aufgrund des andauernden Handelsstreits zwischen den USA und China und den daraus resultierenden Sanktionen gegen Huawei mussen neue Huawei-Handys ...
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    Worum geht es genau?

    Aufgrund des andauernden Handelsstreits zwischen den USA und China und den daraus resultierenden Sanktionen gegen Huawei müssen neue Huawei-Handys (die P30-Serie war die letztem die nicht betroffen war) ohne Google Services auskommen. Play Store, Maps, Drive, Docs, Kalender oder Youtube laufen offiziell nicht auf Geräten seit der Mate-30-Smartphone-Serie. Die Nutzung für Technikaffine war bisher nur über Umwege und mit Apps aus vielleicht dubiosen Quellen möglich. Das Betriebssystem basierte aber weiter auf Googles Android, da es sich um eine lizenzfreie Version handelt. Die Einschränkungen sorgten aber auch dafür, dass andere Apps wie Bankendienste und Co. sich nicht verwenden ließen, da diese auf Google-Dienste und -Sicherheitsüberprüfungen zurückgriffen.

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    Und was ist jetzt neu?

    Die US-Behörden haben nun Mitte August die "Temporary General License" (TGL) auslaufen lassen. Diese Lizenz ermöglichte es US-Firmen bisher, zumindest in Ansätzen mit Huawei zusammenzusarbeiten. Diese Lizenz war bisher immer im 90-Tage-Rhythmus verlängert worden, das ist nun vorbei. Der Hintegrund war eigentlich, dass sich Huawei einerseits nach alternativen Zulieferern zu den US-Herstellern umsehen kann und andererseits US-Firmen, die Technologie von Huawei im Einsatz hatten, genügend Zeit für eine Umstellung bekamen. Dramatischer fallen möglicherweise die Folgen der nicht verlängerten Lizenz für Huawei-Smartphone-Nutzer weltweit aus.

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    Was passiert nun?

    Das ist die große Frage, mit der sich nun auch Besitzer von Smartphones der Modellreihen P30, Mate 20 oder P20 beschäftigen müssen. Huawei und Google halten sich zu den konkreten Konsequenzen vorerst bedeckt. Beim auf Android basierenden Betriebssystem wird sich für Nutzer von Huawei-Handys vorerst vermutlich nicht viel ändern. Sicherheitsaktualisierungen für die jeweilige Android-Version des Smartphones wird es wohl mittelfristig weiter geben. Allerdings sind Updates auf eine neue Android-Version bei ihrem Erscheinen mit dieser Causa wohl nicht mehr möglich.

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    Kann ich Apps weiter nutzen?

    Der zweite Knackpunkt neben dem Betriebssystem sind die verwendeten Apps auf Huawei-Smartphones. Im schlimmsten Fall – das gilt derzeit aber als sehr unwahrscheinlich – könnte Google seine Apps auf allen Huawei-Geräten blockieren müssen. Wahrscheinlicher aber scheint, dass Google keine Updates für Apps mehr an Huawei-Smartphones ausliefern darf und auch keine Unterstützung mehr anbietet, wenn es mit der App-Nutzung auf Huawei-Handys hakt. Alleine die fehlenden Sicherheitsupdates könnten dafür sorgen, dass auch auf älteren Smartphones Banken- und Karten-Apps nicht mehr funktionieren werden. Aber: Derzeit ist alles Spekulation, was konkret passieren wird, ist vollkommen offen.

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    Was sagt Huawei dazu?

    Man zeigt sich bei Huawei zurückhaltend. Aus dem Unternehmen heißt es: "Huawei wird weiterhin Systemupdates und Sicherheitspatches bereitstellen. Alle Huawei Geräte, auf denen Google Play vorinstalliert ist, können Google Play weiterhin zum Herunterladen und Aktualisieren von Apps verwenden. Bei Smartphones, auf denen Google Play vorinstalliert ist, werden alle von Google Play und anderen Google Apps heruntergeladenen Apps weiterhin aktualisiert. Für Smartphones, die nicht mit Google Play vorinstalliert geliefert werden, können neue Apps und Updates über die vorinstallierte Huawei AppGallery verwaltet werden."