Großmutter und Vormund Susan Caruana aus Oldham im Nordwesten Englands fällt ein schwerer Stein vom Herzen. Ihr lange vermisster Enkel Alex Batty ist wieder aufgetaucht!
Sechs Jahre nach seinem spurlosen Verschwinden wurde der heute 17-Jährige am Mittwoch vom Mitarbeiter eines Lieferservice alleine an einem Straßenrand in Revel im Département Haute-Garonne, einem Ort auf halbem Weg zwischen Toulouse und Carcassonne, in den Ausläufern der französischen Pyrenäen entdeckt. Mit dessen Handy schrieb er seiner Oma: "Ich liebe dich, ich will nach Hause." Dieser Traum könnte schon bald Realität werden, berichtet BBC in der Nacht auf Freitag.
Obwohl Alex nun wohlbehalten und in Toulouse in Sicherheit ist, gibt der Fall nach wie vor Rätsel auf. Der junge Engländer war 2017 verschwunden, nachdem er mit seiner Mutter Melanie und deren Vater, seinem Opa, David – beide hatten nicht die elterliche Vormundschaft – einen Urlaub in Spanien verbracht hatte.
Er war zuletzt am 8. Oktober, dem geplanten Rückreisetag, im Hafen von Malaga gesehen worden. Danach verlor sich die Spur, Alex kehrte nicht mehr heim. Schnell kam der Verdacht auf, die beiden Erwachsenen hätten ihn nach Marokko mitgenommen, um dort ein spirituelles Aussteigerleben zu führen. Sie hatten schon im Vorfeld solche Pläne geäußert und so ähnlich dürfte es dann auch passiert sein.
Am Mittwoch wurde er nun von Lieferbote Fabien Accidini Frühmorgens an einem Straßenrand in den Ausläufern der Pyrenäen entdeckt. "Er sagte mir, dass er schon seit vier Tagen unterwegs und von einem Ort hoch in den Bergen gekommen wäre, er sagte allerdings nicht woher genau", wird der Franzose zitiert. Alex habe demnach eine größere Stadt aufsuchen wollen, um bei einer englischen Botschaft um Hilfe.
"Ich habe seinen Namen im Internet gesucht und gesehen, dass er vermisst wird", schildert Accidini. Er schaltete daraufhin die französischen Behörden ein. Gegenüber der Polizei soll der junge Brite schließlich kleine Lichtblicke in sein Verschwinden gegeben haben.
So habe er die letzten zwei Jahre bereits unbemerkt auf französischem Boden gelebt, sei mit einer Art Wandergemeinde von Ort zu Ort gezogen – die Gegend wo er gefunden wurde, ist bekannt für solche Aussteiger-Communitys. Wo genau er aber aufhältig gewesen war, wollte der heute 17-Jährige nicht verraten, genauso gab er den Aufenthaltsort seiner Mutter nicht preis.
