Österreich

Vermisster Pensionist radelte nach Wien

Heute Redaktion
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Seit Mittwochnachmittag wurde in Weigelsdorf und Ebreichsdorf nach einem vermissten 80-Jährigen gesucht. Die Nachbarn halfen zusammen, Feuerwehr und Hundestaffeln rückten aus. In der Nacht mussten die besorgten Hilfskräfte die Suche unterbrechen. Am Donnerstag kam dann die große Erleichterung: Anton E.wurde gefunden - und ist gesund und munter!

Seit Mittwochabend suchten seine Frau und viele Helfer nach dem Pensionisten. Gegen 15 Uhr machte sich der Mann mit seinem schwarz-blauen Damenrad auf den Weg zu seiner täglichen Radtour durch die beiden Ortschaften. Bekleidet mit einer hellen Jacke, schwarzer Hose und einer ausgewaschenen blauen Schirmkappe strampelte er los. Normalerweise ist der rüstige Pensionist eine Stunde lang mit seinem Drahtesel unterwegs, doch am Mittwoch tauchte er nicht wieder zu Hause auf.

Hilferuf über Facebook

Als Anton Eigel um 17 Uhr noch immer nicht zu Hause war, wandte sich seine Ehefrau besorgt an die Nachbarn. Diese begannen nach ihm zu suchen und posteten einen Hilferuf über Facebook.

Pressefotograf Thomas Lenger sah den Eintrag. Durch seinen Job hat er gute Kontakte zu Feuerwehr und ASBÖ-Hundestaffel und informierte seine Bekannten. Kurz danach suchten 60 Florianis, 15 Mitglieder der Hundestaffel und fünf Hunde nach dem vermissten Pensionisten. Gegen 2 Uhr früh musste die Suchaktion abgebrochen werden, doch am Donnerstag in der Früh ging es weiter.

Vermisster radelte vom Bezirk Baden nach Wien

Noch am Vormittag konnten die Hilfskräfte und vor allem die Frau des Vermissten aufatmen - Anton Eigel wurde in Wien gefunden. Der rüstige Fahrradfahrer war bis in die Bundeshauptstadt gestrampelt zu seiner ehemaligen Wohnadresse. Seine Demenzerkrankung trieb ihn an den alten Lebensmittelpunkt. Glücklicherweise wusste ein Nachbar über die Krankheit von Herrn E. bescheid und entschloss sich, ihn just dort zu suchen.

Nachbar fand E. an alter Wohnadresse

Glücklicherweise bestätigte sich der Verdacht und Wolfgang B. fand den Radler vor dessen alten Haus. E. wollte gerade die Haustüre aufsperren und bergrüßte seinen Retter mit den Worten: "Wolfgang schön, dass ich dich treffe."

Ehefrau Maria, die zu Hause schon auf Nadeln saß, nahm die telefonische Nachricht, dass ihr Toni wohlauf sei, mit riesiger Erleichterung auf. "Wir wohnen seit mehr als 25 Jahren nicht mehr in Wien. Ich möchte allen Einsatzkräften von Feuerwehr und ASBÖ sowie allen Nachbarn für die Suche nach Toni herzlich danken", so ihre dankbaren Worte an alle, die bei der Suche nach Anton E. mitgeholfen haben.