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Vermummte feiern Ostern auf Barrikaden

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die prorussischen Milizen im ostukrainischen Donezk wollen den Sitz der Regionalregierung trotz des internationalen Drucks nicht räumen. "Wir machen weiter wie bisher", sagte einer der Aktivisten am Karsamstag. "Ein orthodoxer Pfarrer ist bei uns, und wir werden heute Abend Ostern feiern."

Die prorussischen Milizen im ostukrainischen Donezk wollen den Sitz der Regionalregierung trotz des internationalen Drucks nicht räumen. "Wir machen weiter wie bisher", sagte einer der Aktivisten am Karsamstag. "Ein orthodoxer Pfarrer ist bei uns, und wir werden heute Abend Ostern feiern."

Etwa 50 Unterstützer der Besetzer versammelten sich auf den Barrikaden um das Gebäude, das von vermummten Kämpfern bewacht wurde. Ansonsten herrschte weitgehend Normalität in der Stadt.

Vereinbarung von Genf uninteressant

Die Außenminister , unter denen sie ihre Posten räumen würden. Ein Anführer verlangte z.B. den Rücktritt der Regierung in Kiew.

USA drohen wieder

Die USA drängten Russland unterdessen zu einer raschen Umsetzung der Genfer Vereinbarungen. Russland müsse seinen sehr beträchtlichen Einfluss nutzen, um die prorussischen Milizen in die Schranken zu weisen und zum Abzug zu bewegen, andernfalls gäbe es weitere Konsequenzen.

Moskau prämiert Krim-Soldaten

Den russischen Präsidenten Wladimir Putin beeindruckt das alles nicht besonders. Er will die auf der Krim eingesetzten Soldaten mit einer Staatsprämie belohnen. Bei dem Anschluss der Schwarzmeerhalbinsel seien die Streitkräfte "professionell und besonnen" vorgegangen, das sei ohne Blutvergießen geschehen, so Putin.

Timoschenko für Runden Tisch

Die ukrainische Präsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko will den Konflikt mit einem Runden Tisch lösen. Zu den Gesprächen in Donezk müssten aus allen Teilen der Ukraine Vertreter zu Verhandlungen zusammenkommen, meint die ehemalige Regierungschefin. Timoschenko hielt sich am Karsamstag in Donezk auf.

Niemand will zu Russland

Interessant ist das Ergebnis einer Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie, wobei aktuell derartige Informationen mit Vorsicht zu genießen sind. Demnach ist im Raum Donezk die Mehrheit der Bevölkerung gegen einen Beitritt zur Russischen Föderation. Gut 52% sind dagegen, nur 28% sind dafür. Nimmt man den gesamten Südosten her, wo viele Menschen Russisch sprechen, sind sogar 70% gegen eine Eingliederung in Russland und nur 15% dafür. Die meisten wollen einfach eine Dezentralisierung und Föderalisierung.