Wirtschaft

Verpackungstricks erhöhen Preise um bis zu 25 %

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Um Preiserhöhungen zu umgehen, die Kunden vertreiben, schrauben immer mehr Hersteller an der Verpackungsgröße. Konsumentenschützer orten dabei versteckte Preiserhöhungen von bis zu 25 Prozent.

Schokolade in der 87-Gramm-Tafel, Bier in der 0,4-Liter-Flasche, Papiertaschentücher im 9er-Pack: Immer häufiger finden sich in den Supermarktregalen statt der vertrauten Packungsgrößen ungewohnte Angebote. Und oft zahlt der Verbraucher dabei drauf.

Aufschläge bis zu 25 %

"Die Methoden bei verdeckten Preiserhöhungen werden immer gewiefter und vielfältiger", beobachtet der Lebensmittelexperte der Verbraucherzentrale Hamburg, Armin Valet. Das ärgert ihn und viele Kunden. "Wir bekommen tagtäglich Beschwerden von Verbrauchern", sagte Valet. "Teilweise werden die Preise bei Verpackungsänderungen um 20 oder 25 Prozent erhöht. Das sind Aufschläge, die die Unternehmen nie durchkriegen würden, wenn sie sie einfach für jeden sichtbar draufschlagen."

Das Fachblatt "Lebensmittel Zeitung" spricht bereits von "Preisschwellenakrobatik". Und die Verbraucherzentrale rät Konsumenten inzwischen, bei Hinweisen wie "Neu", "Neue Rezeptur" oder "Neue Füllmenge" ganz besonders genau auf die Mengenangaben zu schauen. Eine größere Füllmenge suggeriert ein Schnäppchen. Dabei übersieht der Verbraucher oft, dass der Preis überproportional gestiegen ist.

Hersteller und Handel stehen oft unter Druck, steigende Rohstoffpreise und Personalkosten an die Kunden weitergeben zu müssen. "Die Unternehmen haben Angst über Preisschwellen zu gehen, weil sie Absatzeinbrüche befürchten", erklärt der Marketingexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU das Problem.