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Verschleppte OSZE-Leute: Endlich Kontakt

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die OSZE hat erstmals wieder Kontakt zu den seit rund drei Wochen in der Ostukraine gekidnappten Beobachterteams. "Sie sind okay und nicht verletzt", hieß es von Seiten der OSZE-Mission in Kiew am Donnerstag. Näheres wurde nicht bekanntgegeben, um die Sicherheit der Mitarbeiter nicht zu gefährden.

Die OSZE hat erstmals wieder Kontakt zu den seit rund drei Wochen in der Ostukraine gekidnappten Beobachterteams. "Sie sind okay und nicht verletzt", hieß es von Seiten der OSZE-Mission in Kiew am Donnerstag. Näheres wurde nicht bekanntgegeben, um die Sicherheit der Mitarbeiter nicht zu gefährden.

Im Osten der Ukraine liefern sich Regierungseinheiten seit April blutige Gefechte mit Aufständischen. Die OSZE ist mit rund 300 internationalen und 20 lokalen Mitarbeitern vertreten. Bei den Kämpfen sind nicht nur zahlreiche Soldaten, sondern auch Zivilisten ums Leben gekommen. Am Dienstag ist eine worden und explodiert.

Zwei Gruppen verschollen

Zu einer Gruppe von vier OSZE-Beobachtern war der Kontakt am 26. Mai in der Region Donezk abgebrochen. Am 29. Mai verlor die OSZE die Verbindung zu einer weiteren Gruppe mit vier Beobachtern und einem ukrainischen Übersetzer in der Nachbarregion Lugansk.

EU oder Russland

Die Kämpfe hatten sich ursprünglich an einem Richtungsstreit entzündet. Die prorussische Regierung in Kiew unter Präsident Viktor Janukowitsch wollte im November 2013 plötzlich das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht mehr unterzeichnen, daraufhin haben über lange Winterwochen Massenproteste am Maidan stattgefunden, um eine Annäherung an Europa zu erreichen.

Zweite Unterschrift unter EU-Abkommen

Genau das treibt nun der neue Staatschef Petro Poroschenko voran. Er will den wirtschaftlichen Teil des Assoziierungsabkommens am Freitag kommender Woche in Brüssel unterzeichnen. Poroschenko betrachtet die Unterzeichnung als ersten Schritt zu einem EU-Beitritt. Die Übergangsregierung unter Ministerpräsident Arseni Jazenjuk hatte den politischen Teil des Abkommens am 21. März unterschrieben.

Russland drohte am Donnerstag sofort wieder mit Handelsbeschränkungen, sollte Kiew auch den zweiten Teil unterzeichnen.