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Verschwörungstheorien im ORF-Themenschwerpunkt

„Universum History" bringt mit seinem Dreiteiler „Geheimbünde" Verschwörungstheorien der Templer ans Licht.

Heute Redaktion
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Wie der Name schon sagt: Geheimbünde sind geheim. No na ned! Diskretion ist das höchste Gut, nichts soll den ausgewählten Kreis der Mitglieder verlassen. Klar! Auch das verstehen wir. Praktiziert werden uralte Rituale, Traditionen wird hoch gehalten. Warum haben diese Geheimbünde also einen derart schlechten Ruf?

Freimaurer und Tempelritter

Mit der dreiteiligen Serie „Geheimbünde" widmet sich „Universum History" am 8., 15. und 22. September 2017 jeweils um 22.35 Uhr in ORF 2 den größten Geheimorganisationen der Welt. Der erste Teil, „Die Erben der Templer", von Kay Siering und Jens Nicolai (Bearbeitung: Caroline Haidacher) befasst sich am Freitag, dem 8. September, mit einer der größten Geheim-Bruderschaften überhaupt: den Freimaurern. Die Dokumentation begibt sich auf eine fesselnde Spurensuche nach den historischen Wurzeln der Freimaurer und spannt den Bogen von den sagenumwobenen Tempelrittern des Mittelalters bis zur Gegenwart.

Geheimzeichen als interne Universalsprache

Geschätze vier Millionen Menschen sollen den Freimaurern aktuell angehören. Zur Verständigung benötigt die Bruderschaft keine gemeinsame Sprache wie Englisch oder Esperanto. Die geheimen Zeichen der sind überall auf der Welt gleich und für jedes Mitglied verständlich. Weiters verpflichten sich die Mitglieder, die fünf Grundideale des Freimaurertums umzusetzen. Eigentlich durchaus positive Werte, oder? Dennoch gelten die Freimaurer nach wie vor als undurchsichtige und oft gefährliche Gemeinschaft.

Die fünf Grundideale der Freimaurer sind:

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität.

Im Grunde Werte, die jeder von uns in sich tragen sollte.

Auch Könige und Klerus waren nicht eingeweiht

Der Großteil dieser Geheimzeichen stammt noch aus den Anfängen der Bruderschaft, die im Mittelalter ihren Anfang nahm. Damals vollbrachten die Steinmetze in den Augen der Menschen beim Bau der gigantischen Kathedralen wahre Wunder. Als verschworene Gemeinschaft zogen sie von Baustelle zu Baustelle und teilten ihr Wissen lediglich untereinander. Weder der allmächtige Klerus noch Staatsmänner oder Könige hatten einen Anteil daran. Nur unter sich konnten die Freimaurer frei reden. Daraus sind in der Folge auch die Geheimzeichen entstanden.

Jeder Mensch ist gleich - und doch anders!

Im Laufe der Zeit entstanden immer größere Gruppierungen, in die auch Nichthandwerker aufgenommen wurden. Heute kann man seine Meinung in den einzelnen Logen frei äußern, ohne Rücksicht auf soziale Unterschiede. Denn hier ist jeder Mensch gleich – zumindest in der Theorie! Die Praxis sieht meist anders aus. Anwälte, Ärzte und Politiker zählen heute ebenso zum Kreis der Freimaurer, wie Handwerker und Künstler. Ihr Ziel: Ein besserer Mensch zu werden. Doch wie passt das dann ins Bild, dass ausgerechnet eine Loge der Freimaurer, die sogenannten "Propaganda Due (P 2)", in die Vorgänge um die Ermordung des Direktors der italienischen Banco Ambrosia, Roberto Calvi, verstrickt scheint? Immer wieder stellt sich die Frage nach dem Sinn für die strikte Geheimhaltung innerhalb der Bruderschaft. Und genau diese Geheimniskrämerei bringt die Bruderschaft in Verruf.

Verschwörungstheorien sind omnipräsent

Auf die Spuren weltweiter Verschwörungstheorien begibt sich am Sonntag, (10. September, um 23.05 Uhr in ORF 2) der Dokumentarfilm „Die Weltherrschaft" von Fritz Ofner.Verschwörungstheorien sind Alltag und Verschwörungstheoretiker mitten unter uns. Manch Leser mag sich jetzt als ebensolcher erkennen. Ob einschlägige Facebook-Gruppen oder der Taxifahrer der vergangenen nächtlichen Heimfahrt – die angeblich Wissenden sind omnipräsent und unter uns, die Themenfelder weit gestreut: Manipulierte Wahlen, Chemtrails, Klimalüge, inszenierte Terroranschläge, 9/11, totale Überwachung und Fake News, 9/11, Die Ermordung John F. Kennedy's, der Tod von Marilyn Monroe, die Mondlandung, die Weltwirtschaftskrise und und und.

Die 70-minütige TV-Doku beschäftigt sich mit diesen konspirativen Welterklärungen und stellt dabei eine Menge Fragen: Wie entstehen Verschwörungstheorien und Fake News im Social-Media-Zeitalter? Wie werden sie verbreitet und wer profitiert davon? Unverzichtbar für jeden (angehenden) Theoretiker!

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Andererseits lieben wir Menschen doch genau diese geheimen und unergründlichen Themen. Sie sorgen wenigstens immer aufs Neue für wilde Diskussionen.

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Hier geht's zum Online-Baukasten für (satirisch und ernstgemeinte) Verschwörungstheorien.

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(HH)