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Verschwundener Filmstar schuldet China 100 Mio.

Fan Bingbing ist wieder aufgetaucht. Peking erklärt den Grund für ihre Absenz und lässt die Aktrice tief in die Tasche greifen.

Heute Redaktion
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In Hollywood kennt man sie aus einer "X-Men"-Nebenrolle (Blink in "Zukunft ist Vergangenheit"), in China ist sie ein A-Promi, begeistert in den Kinos, besitzt Studios und Produktionsfirmen. Groß war die Sorge ihrer gigantischen Fanbase, als Fan Bingbing im Juli 2018 spurlos verschwand. Keine Red-Carpet-Auftritte, kein Lebenszeichen auf ihrer Weibo-Seite, keine Paparazzi-Sichtungen.

Steuerhinterziehung

Nun scheint das Mysterium geklärt. Fan Bingbing ist wohlauf, steht aber bei der Regierung ihres Heimatlandes tief in der Kreide. Die 37-Jährige soll im großen Stil Steuern hinterzogen haben. Am 3. Oktober wurde auf CCTV (China Central Television; via "Welt") bekanntgegeben, dass sie unter Aufsicht der Behörde steht. Fan muss umgerechnet 100 Millionen Euro an Straf- und Nachzahlungen leisten, dafür bleibt ihr allerdings eine Haftstrafe erspart.

Mit sogenannten Yin-Yang-Verträgen soll die Aktrice enorme Summen am Fiskus vorbeigeschleust haben: Zusätzlich zum eigentlichen Vertrag wird ein falscher aufgesetzt, in dem eine viel geringere Gage festgelegt ist. Zusätzlich enthielten Fans Firmen dem Staat über 30 Millionen Euro vor. Einer ihrer Manager wurde in diesem Zusammenhang festgenommen.

Öffentliche Reue

Eine öffentliche Entschuldigung von Fan Bingbing gibt es bereits. Auf ihrer Website schreibt die Schauspielerin, sie habe alle Selbstkontrolle verloren und "empfinde tiefe Scham". Sie verspricht, die offene Rechnung zu begleichen und dankt - wie alle Promis, die in China öffentlich Reue zeigen (dürfen) - ihrem Heimatland: "Ohne die gute Politik der Partei und des Staates, ohne die Liebe der Volksmassen, gibt es keine Fan Bingbing." (lfd)

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