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Verschwundene High-Society-Lady – nun spricht Sohn
Die türkische High Society trauert um Dilek E. Die 68-Jährige Ende stürzte im Oktober ins Meer. Nun wurde die Suche nach der Leiche eingestellt.
Die türkische High Society trauert um Dilek E. Nachdem die 68-Jährige Ende Oktober im Südpazifik vom Schiff ins Meer gestürzt war, wurde die Suche nach der Leiche nun eingestellt. Die Ermittlungen über den Hergang wurden laut ihrem Sohn wieder aufgenommen und er räumt mit Gerüchten auf.
Am 5. November wäre Dilek E., die in der Türkei zur High Society zählt, 69 Jahre alt geworden. Die Geschäftsfrau, die seit über 20 Jahren in Luzern lebt und auch den Schweizer Pass besitzt, wollte ihren Geburtstag gemeinsam mit ihrem Partner in Tahiti feiern. Los ging die Reise bereits Anfang Oktober. E. und ihr Partner (71) reisten in die USA und waren dort mit einem Wohnmobil in Arizona unterwegs, bevor die Reise auf dem Kreuzfahrtschiff Norwegian Spirit in Richtung Tahiti losging. Eine Reise, die für E. die letzte werden sollte.
Spurlos verschwunden
Denn in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober ist sie spurlos verschwunden: "Auf Videos ist festgehalten, dass eine Person um 1.24 Uhr ins Meer gestürzt ist, die um ihr Überleben kämpft", sagt E. einziger Sohn Gökçe A. exklusiv gegenüber 20 Minuten. Kurios: Ihr Partner habe seine Mutter erst 18 Stunden später als vermisst gemeldet, obwohl die Frau nicht zu den Mahlzeiten im Speisesaal des Schiffes erschienen war. A. flog nach dem Bekanntwerden des Verschwindens seiner Mutter nach Tahiti, wo das Schiff angelegt wurde. Er schließt einen Suizid gänzlich aus. Auch dass sie von Bord gefallen sein könnte, hält er für nicht glaubwürdig. Sie war 158 Zentimeter groß und die Reling, die Passagieren Schutz vor Stürzen bietet, ist einen Meter hoch.
„"Die Daten ihres Handys haben diverses Beweismaterial ans Licht gebracht. Sie hatte am Tag ihres Verschwindens noch einen Tisch für das Abendessen vom 25. Oktober reserviert." – Gökçe A., Sohn von Dilek E.“
Genauer Hergang unklar
Was sich genau auf dem Schiff abgespielt habe, sei nun Sache der Staatsanwaltschaften von Tahiti und den Bahamas, die die Ermittlungen wieder aufgenommen hätten, nachdem zuerst vieles schiefgelaufen sei, sagt Atuk. So wurde etwa die Kabine des Paares nach dem Verschwinden der Frau wieder weitervermietet, noch bevor die Polizei die Spuren ausführlich sichern konnte. "Die Daten ihres Handys haben diverses Beweismaterial ans Licht gebracht. Sie hatte am Tag ihres Verschwindens noch einen Tisch für das Abendessen vom 25. Oktober reserviert", sagt A., der ein sehr inniges Verhältnis zu seiner Mutter hatte.
A. kann noch gar nicht fassen, was passiert ist. Aber er will, dass der Fall vollständig aufgeklärt wird. "Meine Mutter hatte immer sehr auf ihr Äußeres geachtet und es stimmt auch nicht, dass ihr Schmuck an Bord verschwunden ist." Die teuren Schmuckstücke habe sie nicht auf diese Reise mitgenommen, sondern im Safe in Sicherheit zurückgelassen. E. war in der Türkei Vertreterin und Lizenznehmerin der Luxusjuweliermarke Tiffany & Co. Ihr Sohn schließt aus, dass seine Mutter alkoholisiert war oder Drogen genommen hat. Auch gesundheitlich war sie laut seinen Aussagen nicht angeschlagen. Sie soll erst vor drei Monaten einen Check vorgenommen haben. Für den Partner von E. gilt die Unschuldsvermutung. Die Staatsanwaltschaft Luzern ist nicht in die Untersuchungen über das Verschwinden von E. involviert, weil bisher noch keine Anzeige vorliegt.