Österreich

Versicherung hetzte Detektiv auf Kundin

Für ihre angebliche Verletzung kassierte eine Tirolerin von ihren Versicherungen 750.000 Euro. Jetzt musste sie sich vor Gericht verantworten.

Heute Redaktion
Teilen
Symbolbild
Symbolbild
Bild: iStock

Eine Tirolerin hatte trotz ihres geringen Einkommens zwei Unfallversicherungen in maximaler Höhe abgeschlossen.

Kurze Zeit später verletzte sich die Frau beim Putzen, ein schwerer Gegenstand fiel auf ihre Hand. Diagnose: komplizierter Mittelhandbruch, hohe Invalidität. Ihre Versicherungen mussten daraufhin insgesamt 750.000 Euro zahlen. Jetzt wurde der 51-Jährigen wegen Betrugs der Prozess gemacht.

Versicherung beauftragte Privatdetektiv

Ein Gutachter stellte bereits im Dezember 2014 fest, dass der linke Arm der Tirolerin wieder normal funktionieren müsste. Diese schilderte jedoch am Donnerstag am Landesgericht, dass ihr noch immer Gegenstände aus der Hand fallen und sie nicht wie vorher arbeiten könne.

Ein Detektiv, der von einer der beiden Versicherungen engagiert wurde, konnte das Gegenteil beweisen. Die Frau wurde beim Schleppen schwerer Einkaufstaschen, Fenster Putzen oder Zigarettenrauchen, abgelichtet. "Die Angeklagte hat das Leiden ganz klar simuliert", plädierte die Staatsanwältin.

Geld beim Glücksspiel verprasst



Die hohe Summe werden sich die Versicherungen nicht mehr von der Frau zurückholen können. Die Tirolerin, die von 370 Euro Sozialhilfe und 370 Euro ihrer Tochter lebt, gestand das Geld im Casino verspielt zu haben. Gefordert wurden nun rund 12.000 Euro und 15.800 Euro für die Detektivkosten. Das Urteil fiel dann jedoch mild aus: 960 Euro Geldstrafe und acht Monate bedingte Haft für die Angeklagte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (red)