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Frau klagt nach Auto-Sex Versicherung auf Millionen

Ein Autoversicherer soll Millionen Dollar Schmerzensgeld zahlen, weil ein Kunde eine Frau im Pkw mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt haben soll.

Roman Palman
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Ein Paar beim Sex in einem Auto mit angelaufenen Scheiben. (Smybolbild)
Ein Paar beim Sex in einem Auto mit angelaufenen Scheiben. (Smybolbild)
Getty Images/iStockphoto

Das war ein Unfall der besonderen Art, der den US-Autoversicherer Geico nun eine extreme Summe kosten könnte. Ein Berufungsgericht in Missouri hat einer Frau nun 5,2 Millionen US-Dollar an Schmerzensgeld zugesprochen. Der Grund: Sie hatte eine Liebesbeziehung mit einem Geico-Kunden und sich angeblich beim ungeschützten Sex in dessen gut ausgestatteter Limousine mit Humanen Papillomaviren (HPV).

Der Fall reicht zurück ins Jahr 2017. Wie die "Washington Post" nun berichtet, soll sie ihr ihr damaliger krebskranker Liebhaber verschwiegen haben, auch an einer Geschlechtskrankheit zu leiden. Erst ein Jahr später wurde ihr bei einer gynäkologischen Untersuchung die Diagnose gestellt.

Viele Möglichkeiten für Ansteckung

Weil eine HPV-Infektion das Krebsrisiko deutlich erhöhen kann, versuchte die Frau dann mit einem interessant formulierten Schreiben, Geico außergerichtlich einer Million Dollar abzupressen – als Entschädigung für die "fahrlässige Verursachung seelischer Schmerzen". Selbst wenn sich alles so abgespielt hat, klingt diese Forderung an eine Autoversicherung für österreichische Ohren total absurd, doch in den USA ging der Fall direkt vor Gericht.

Geico selbst argumentierte nach einer Prüfung, dass der fragliche Kunde zu dem Zeitpunkt selbst keine HPV-Diagnose hatte, das Paar auch erwiesenermaßen an anderen Orten als dem Auto Sex gehabt habe und die Frau sich das Virus auch bei jemand anderen hätte holen können. Der Versicherer sah die Verantwortung klar bei der Amerikanerin, denn diese habe immerhin den adäquaten Selbstschutz vor Geschlechtskrankheiten verabsäumt.

Schlechte Karten für Geico

Weiter ging's zum Schiedsgericht – und dieses stellte sich im Mai 2021 auf Seite der Klagenden. Der Auto-Sex habe die Krankheit "direkt verursacht, oder direkt dazu beigetragen", hieß es in der Begründung. Die ursprüngliche Forderung von einer Million wurde bei dem Entscheid auf satte 5,2 Millionen an Schmerzensgeld aufgeblasen. Klar, dass Geico hier Einspruch erhob.

Am Berufungsgericht jedoch blitzte der Autoversicherer ebenso ab, obwohl der Richter in seinem Spruch zumindest hervorhob, dass dem beklagten Unternehmen in der gesamten bisherigen Justizmarathon kaum Möglichkeiten zur Stellungnahme gegeben worden seien und die derzeitige Gesetzeslage das Versicherungsunternehmen zu einem Zuschauer beim eigenen Verfahren machen würde.

Ein Ende in der Causa ist noch nicht absehbar. Jetzt geht der Fall weiter vor das Bundesgericht...

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