Österreich

Versöhnung nach dem Massaker?

Charleston und Graz - zwei schreckliche Tragödien der letzten Tage, die weltweit Schock und Entsetzen ausgelöst haben.

Heute Redaktion
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Bild: AP

Charleston und Graz – zwei schreckliche Tragödien der letzten Tage, die weltweit Schock und Entsetzen ausgelöst haben.

Zwei unvorstellbare Wahnsinnstaten. Ein Blutbad mit neun Toten während einer Bibelstunde in der Emanuel African Methodist Church in South Carolina. In Graz eine Amokfahrt mit drei Toten und zahlreichen Verletzten. Ausgeführt von zwei jungen, hasserfüllten und gewaltbereiten Männern. Warum? Wie auf solch schreckliche Ereignisse reagieren? Wie die Angehörigen trösten?

"Wir glauben noch, dass Gebet etwas ändert", sagte Pastor Norvel Goff zur Gemeinde beim ersten Gottesdienst nach dem Massaker in Charleston, "Das Gebet ändert nicht nur etwas, es ändert uns." Und er sprach den Anwesenden Mut zu, an der Bluttat nicht zu verzweifeln: "Die Türen der Kirche sind offen". Auch in Graz beteten Hunderte Menschen und zündeten Kerzen für die Opfer an. Solidarität verbindet die Menschen in der Not.

Berührend die Botschaften der Familien in Charleston: "Ich vergebe dir, meine Familie vergibt dir." Nicht der Hass soll gewinnen, sondern die Vergebung. Selbst der Familie des Täters wird gedacht, dass ihnen in dieser schweren Zeit geholfen wird. "Wir haben dich am Mittwochabend mit offenen Armen in unserer Bibelgruppe willkommen geheißen", sagte Felecia Sanders, eine Überlebende von Charleston, "… und du hast einige der wunderbarsten Menschen getötet, die ich kenne. Möge Gott dir gnädig sein".

Ein bewundernswertes christliches Zeugnis, ein Glaube, der so stark ist, dass er auch dieses unvorstellbar Böse überwinden kann. Nicht der Hass und das Böse sollen siegen, sondern die Bereitschaft zur Vergebung und Versöhnung. Das Gebet gibt dazu die Kraft.