Lauter Ruf nach mehr Personal

"Versorgung gefährdet" – Spitäler schlagen jetzt Alarm

Die Lage in den Spitälern ist mehr als angespannt: Experten sehen die Versorgungsqualität akut in Gefahr. Die AK pocht vehement auf Unterstützung.

Oberösterreich Heute
"Versorgung gefährdet" – Spitäler schlagen jetzt Alarm
Die Lage in den Krankenhäusern ist mehr als angespannt. Die AK pocht jetzt vehement auf Unterstützung aus der Politik. (Symbolbild)
Getty Images

Der anhaltende Personalmangel in den Krankenhäusern hat schwerwiegende Folgen: Geplante Operationen, zum Beispiel für Hüft- und Kniegelenke, müssten mittlerweile bis zu 60 Wochen verschoben werden, berichtet die Arbeiterkammer Oberösterreich. "In Ambulanzen warten die Patienten oft stundenlang auf eine Behandlung."

AK-Präsident Andreas Stangl zitiert aus der aktuellen Misscare-Austria-Studie, bei der die Pflegesituation abgefragt wurde: Fachkräfte auf Allgemeinstationen müssten demnach grundsätzlich notwendige Tätigkeiten weglassen. Und: "Die Versorgung der Patienten wird nur verspätet und damit verbunden mit Nachteilen durchgeführt."

Nur minimale Verbesserungen

Die Situation und die Arbeitsbedingungen in den Spitälern müssten endlich verbessert werden, betont Stangl. "Unseren Forderungen nach mehr Dienstposten und nach einer zeitgemäßen Personalberechnung wird immer wieder mit Ausflüchten begegnet. Verbesserungen finden, wenn überhaupt, nur minimal statt."

Die Kollegen in den Krankenhäusern würden mehr und mehr unter Druck stehen und die Überstunden zunehmen. "Kein Wunder, dass immer mehr Beschäftigte der Branche den Rücken kehren, oder zu wenige Menschen den Pflegeberuf ergreifen", sagt der Präsident.

20 Prozent mehr Personal

Er appelliert an das Land Oberösterreich, fehlende bzw. veraltete Modelle der Personalberechnung endlich an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Zusätzliche brauche es so rasch wie möglich eine Aufstockung der Beschäftigten über alle Berufsgruppen um zumindest 20 Prozent.

"Nur so wird es für die Beschäftigten möglich, den Beruf weiter auszuüben und gesund das Pensionsalter zu erreichen", ist Stangl überzeugt. "Und nur so kann eine hohe Pflege- und Behandlungsqualität gesichert werden."

Dramatische Zustände im Kepler Klinikum

Es ist ein dramatischer Befund: Auch das zweitgrößte Spital Österreichs, das Linzer Kepler Klinikum, krankt an massivem Mitarbeitermangel. Der Betriebsrat hat vor Kurzem drastische Beispiele genannt.

Es fehle überall im Krankenhaus an Beschäftigten, vor allem im Pflegebereich, berichtete der oberste Arbeitnehmervertreter Helmut Freudenthaler. Die bittere Konsequenz: "Ein Pflegeleiter bekommt im heurigen Sommer nur fünf Tage am Stück Urlaub." Viele hätten sich im Sommer in Summe nicht länger als zwei Wochen frei nehmen können.

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