Ukraine

"Verstecken Sie sich" – Selenski warnt vor Mobilmachung

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die Bürger in den besetzten Gebieten vor der Mobilmachung durch das russische Militär gewarnt.

Der ukrainische Präsident <strong>Wolodimir Selenski</strong> spricht via Videoschaltung auf der UNO-Vollversammlung&nbsp;in New York City am 21. September.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski spricht via Videoschaltung auf der UNO-Vollversammlung in New York City am 21. September.
ANGELA WEISS / AFP / picturedesk.com

"Verstecken Sie sich auf jeden Fall vor der russischen Mobilisierung. Vermeiden Sie Einberufungen", sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski am Freitag in seiner täglichen Videoansprache. In den vier von Russland besetzten Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja waren am Freitag die noch bis Dienstag laufenden Scheinreferenden über einen Beitritt zu Russland gestartet.

Die russische Führung will die Bevölkerung mit einer Reihe von Konzerten auf die Annexion der ukrainischen Gebiete einstimmen.

Ukraine wieder auf dem Vormarsch

Seinen Angaben nach hat die ukrainische Armee seit Beginn ihrer Offensive 9.000 Quadratkilometer zurückerobert und 400 Ortschaften befreit. Dies sei auch dank der Hilfe der örtlichen Bevölkerung gelungen, hob er hervor. Der Vormarsch habe Kiews Position während der UNO-Vollversammlung gestärkt. "Die Ukraine hat gezeigt, dass nicht nur die Wahrheit mit uns ist, sondern auch die Stärke", meinte Selenski. Den Auftritt der ukrainischen Delegation in New York lobte er als den erfolgreichsten in der Geschichte der Ukraine.

1/7
Gehe zur Galerie
    Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich immer weiter zu.
    Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich immer weiter zu.
    Sipa Press / Action Press/Sipa / picturedesk.com

    Daneben kritisierte er die Scheinreferenden in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine. Die Welt habe diese "Pseudo-Referenden unmissverständlich verurteilt", sagte Selenski. Er sprach von Verbrechen gegen ukrainische Gesetze und internationales Völkerrecht. International werden diese nicht anerkannt, weil sie gegen demokratische Normen verstoßen.

    Separatisten bejubeln Erfolg der Referenden

    Die moskautreuen Separatisten und die russischen Militärverwaltungen in den Regionen sprechen hingegen von einem vollen Erfolg der Abstimmungen. Angeblich liegt die Wahlbeteiligung bereits nach dem ersten Tag in drei der vier Regionen bei über 20 Prozent. Medienberichten zufolge sollen pro-russische Behördenvertreter von Tür zu Tür gehen, um Stimmen einzusammeln. Erst am Dienstag, dem letzten Tag, werden Wahllokale geöffnet.