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Versteckte Kamera deckt Skandal-Schlachthof auf

Vorsicht, für dieses Video brauchen Sie einen guten Magen! In einem Schlachthof wurden mehrere Mitarbeiter gefilmt, die Tiere misshandeln.

Heute Redaktion
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Es sind Bilder, die verstören: Mit einer versteckten Kamera wurden Mitarbeiter vom Schlachthof Cárnicas Salvanés (Spanien) gefilmt. Die Männer hüpfen auf kleinen Lämmern herum, treten, schlagen und werfen die Tiere.

Die als Tierschützer bekannte Equalia-Vereinigung hat die grauslichen Aufnahmen jetzt veröffentlicht und Strafanzeige gegen die Betreiber des Schlachthofes erstattet – wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Tiere am Weg zur Schlachtbank getreten

Das Video beginnt harmlos mit einer Drohnenaufnahme, die den Schlachthof - es handelt sich um einen Familienbetrieb, der von drei Brüdern geführt wird - von außen filmt.

Dann sind Innenaufnahmen zu sehen, bei denen es einem übel aufstößt. Auf den Aufnahmen zerren die Mitarbeiter an den Tieren, dreschen auf sie ein und treten sie mit den Füßen in Richtung Schlachtbank.

Die Tiere sind dabei nicht betäubt. Einige der Tiere sind todkrank, sie wurden die Nacht zuvor während ihrer Sterbensqualen gefilmt. "Es hat zehn Stunden gedauert, bis sie zur Schlachtbank gebracht wurden", erklärte David Herrero, Generalkoordinator von Equalia. Die Organisation hat mehrere Kampagnen zum Tierschutz gegen Schlachthöfe in Segovia und Ávila gestartet. Andere Tiere sind schon derart geschwächt, dass sie zum Ort ihres Todes gezerrt werden.

Management dementiert die Vorwürfe

Julián Rangel, Manager des betroffenen Schlachthofes, dementiert die Vorwürfe: Zu den Aufnahmen sagt er, "sie seien aus dem Kontext gerissen". Einzelne Bilder können falsch interpretiert werden. Sein Unternehmen halte die Tierschutzbestimmungen ein, es gebe auch keine Unregelmäßigkeiten bei der Hygiene.

Die Aufdecker fordern Kameras in Schlachthöfen

Die Equalia-Vereinigung prangert nicht nur die Sauerei in diesem Schlachthof an, sondern fordert die Einführung von Überwachungskameras in allen Schlachthöfen.

"Wir wollen, dass sie dort installiert werden, wo lebende Tiere manipuliert werden, und dass die Bilder unter strikter Einhaltung des Datenschutzgesetzes einen Monat lang aufbewahrt werden". Die Bilder sollen vom Betreiber selbst oder dem Lebensmittelsicherheitsdienst der Autonomen Gemeinschaft in Madrid überprüft werden.