VKI alarmiert

Versteckte Kosten? Leih-Transporter sorgen für Kritik

Ein Wiener kritisiert "versteckte" Kosten einer Mietwagenfirma. Für einen Transporter sollte er plötzlich 1.000€ Kaution für drei Wochen hinterlegen.

Maxim Zdziarski
Versteckte Kosten? Leih-Transporter sorgen für Kritik
123-Transporter bietet unlimitierte Kilometer an, die Buchung erfolgt vollkommen digital.
Tschank / Leserreporter

"Heute"-Leserreporter Bernhard (30) wollte vor einigen Tagen einen großen Tisch transportieren und entschloss sich bei "123-Transporter" einen Mietwagen zu besorgen. Die Firma wirbt auf ihrer Homepage mit Preisen ab 45 Euro pro Tag für einen Kastenwagen. "Klang erstmal attraktiv", so der Wiener.

Also klickte er sich durch die Online-Buchung und stimmte einer Miete in der Höhe von 40 Euro zu. Das Problem dabei: Bernhard hatte noch keinen digitalen Schlüssel für den Transporter. Um diesen zu bekommen, sollte er für drei Wochen insgesamt 1.000 Euro Kaution hinterlegen, oder einmalig 149 Euro bezahlen. Auch ein Abonnement mit einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren stand zur Auswahl.

Wiener verlor sein Geld

Bernhard fühlte sich sofort hintergangen und verzichtete auf weitere Einzahlungen. "Eine Verarsche sondergleichen. Das Geld ist futsch und der Transporter blieb dort stehen, wo er abgeholt werden sollte, da ich vom Vertrag auch nicht zurücktreten konnte", wütet der 30-Jährige im "Heute"-Talk.

Online wüten die Kunden

Wirft man einen Blick auf die Online-Bewertungen der Mietwagenfirma, ist er nicht der einzige, der sich darüber aufregt. Viele User kritisieren über die intransparente Preisgestaltung. Einige behaupten sogar, die Kaution müsse aktiv vom Kunden zurückgefordert werden, sonst bliebe das Geld beim Unternehmen. Andere wiederum sollen mehrere Wochen auf ihr Geld gewartet haben. All jene, die die Kundenhotline anrufen, werden außerdem mit 3,64 Euro pro Minute abkassiert.

Firma kontert: alles branchenüblich

Für "123-transporter.at" ist die Vorgehensweise mit den Kautionen jedoch völlig normal. Gegenüber "Heute" erklärte man, dass diese für die Deckung möglicher Fahrzeugschäden vorgesehen sei. Die 1.000-Euro-Kaution müsse 15 Banktage lang einbehalten werden, da dies an den Reinigungs- und Inspektionsrhythmus der Transporter angepasst sei. Von versteckten Kosten wollte man nichts wissen: ""Sowohl die Höhe der Kaution als auch die Einbehaltungsdauer sind an mehreren Stellen von unserer Seite offen kommuniziert."

VKI sieht Vorgehen "gröblich benachteiligend"

Der Verein für Konsumentenschutz, kurz VKI, sieht das allerdings völlig anders. Laut einer Rechtsexpertin sei das Vorgehen des Unternehmens "durchaus als gröblich benachteiligend für Konsumenten" einzuschätzen.

"Es erreichen uns regelmäßig Beschwerden zu diesem Unternehmen", erklärt sie weiter. Der VKI ist daher um eine rechtliche Klärung bemüht. "Heute"-Infos zufolge dürfte aber nicht nur der Konsumentenschutz die Firma im Blick haben: Auch ein Rechtsanwalt hat vor kurzem bereits eine Strafanzeige gemacht.

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Auf den Punkt gebracht

  • Der Verein für Konsumentenschutz (VKI) schlägt Alarm wegen versteckter Kosten bei Leih-Transportern, nachdem ein Wiener über die Kaution von 1.000€ für drei Wochen bei einer Mietwagenfirma klagt
  • Die Firma verteidigt ihr Vorgehen, während der VKI das Unternehmen als "gröblich benachteiligend" für Konsumenten einstuft und rechtliche Schritte prüft
  • Online-Bewertungen zeigen, dass auch andere Kunden die intransparente Preisgestaltung und die langen Wartezeiten auf die Kaution kritisieren
zdz
Akt.
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