Politik

"Verstörend": Sobotka kritisiert Kickl nach Stasi-Sager

Kickls Stasi-Vergleich im ORF-"Sommergespräch" hat Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) schwer verärgert.

Heute Redaktion
Der FPÖ Chef fühlte sich im Sprechzimmer an den "herben Charme eines Stasi-Verhör-Zimmers" erinnert. 
Der FPÖ Chef fühlte sich im Sprechzimmer an den "herben Charme eines Stasi-Verhör-Zimmers" erinnert. 
Sabine Hertel

Das ORF-"Sommergespräch" mit Herbert Kickl fand erneut im Sprechzimmer 23 des Parlaments statt. Gleich zu Beginn kritisierte der FPÖ-Chef den ORF für die ausgewählte Interview-Location: "Ich bin nicht der Meinung, dass das die beste aller Möglichkeiten ist, wie man ein Sommergespräch veranstaltet. Es hat den herben Charme eines Stasi-Verhörzimmers." Zudem hatte er mehrmals die Sorge, der ORF würde seine Aussagen "hinausschneiden".

"Verstörender Vergleich" 

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) zeigt sich verärgert über diese Aussage und kritisiert den Vergleich des FPÖ-Chefs scharf: "Das ist nicht nur ein verstörender Vergleich, das ist auch ein Ausdruck dessen, dass man wirklich das Maß verloren hat", so Sobotka gegenüber der APA.

Bei dem Sprechzimmer handle es sich um einen Raum des österreichischen Parlaments, der in den 50er Jahren nach einem Bombenangriff renoviert wurde. Das Zimmer habe jahrzehntelang allen Abgeordneten und Mitarbeitern im Hohen Haus als Ort des Austausches und der Diskussion gedient. 

Für Sobotka entbehrten Kickls Aussagen wohl jedem Geschichtsverständnis und seien daher zutiefst abzulehnen. "Für uns ist es gerade nach dieser sommerlichen Überhitzung notwendig, wieder das richtige Maß zu finden", so der Nationalratspräsident.

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    Herbert Kickl war am Montag zu Gast im Sommergespräch bei Susanne Schnabl.
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    Sabine Hertel