Österreich

Versuchter Welpenraub endete mit Menschenbiss

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Heute.at-Montage

"Der wohl einzige Fall in der österreichischen Justizgeschichte, wo es um einen Hund geht, das Opfer aber einen Menschenbiss abbekommen hat", so der Richter, wurde am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt abgehandelt. Ein 24-Jähriger hatte einen Welpen an einen flüchtigen Bekannten verkauft. Als er erfuhr, dass es diesem beim neuen Herrchen nicht gut ging, wollte er ihn zurückstehlen. Eine handgreifliche Auseinandersetzung endete mit einem Biss in den Arm des Diebes. Die kuriose Causa endete mit zwei Schuldsprüchen.

"Der wohl einzige Fall in der österreichischen Justizgeschichte, wo es um einen Hund geht, das Opfer aber einen Menschenbiss abbekommen hat", so der Richter, wurde am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt abgehandelt. Ein 24-Jähriger hatte einen Welpen an einen flüchtigen Bekannten verkauft. Als er erfuhr, dass es diesem beim neuen Herrchen nicht gut ging, wollte er ihn zurückstehlen. Eine handgreifliche Auseinandersetzung endete mit einem Biss in den Arm des Diebes. Die kuriose Causa endete mit zwei Schuldsprüchen.

Der Vorfall spielte sich im Frühjahr in einem Ort im südlichen Niederösterreich ab. Um 300 Euro hatte ein Hundehalter einem Bekannten einen Welpen aus einem größeren Wurf verkauft. Bald erfuhr der junge Mann allerdings, dass es "seinem" Hund bei dem neuen Herrl nicht sonderlich gut ergehe. Der Besitzer sei mit der Erziehung des Vierbeiners maßlos überfordert gewesen, erzählte man. Angebliche Alkohol- und Drogenprobleme des Hundebesitzers seien daran schuld.

Also schritt der 24-Jährige auf seine Art zur Tat: Als er den Welpen samt neuem Herrl begegnete, nahm er diesem den Hund (einen Mischling zwischen American Bulldog und American Stafford Terrier) einfach ab, indem er dem Tier eine mitgebrachte Leine um den Hals legte und so mir nichts-dir nichts davonziehen wollte. "Ich hatte schon einen neuen Hundehalter in Kärnten gefunden, zu dem wollte ich direkt mit dem Zug fahren", rechtfertigte der 24-Jährige sein Vorgehen vor Richter Hans Barwitzius.

Auf Fausthieb folgte Biss

Der Hundebesitzer ließ sich das natürlich nicht gefallen und wollte den 24-Jährigen aufhalten. Der wehrte sich mit Fausthieben. Da biss der Hundebesitzer den 24-Jährigen in den Arm. Dieser wiederum soll den Halter gewürgt haben, um den Welpen "entführen" zu können. Der Hundebesitzer rief die Polizei, die Anzeige erstattete.

Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wertete das Verhalten des 24-Jährigen als versuchten räuberischen Diebstahl bzw. versuchten Raub des Hundes. Dafür wurde der junge Mann nicht rechtskräftig zu 15 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Sein Freund, der ihm bei dem Vorfall zu Hilfe kam, fasste ebenfalls eine Strafe aus: 360 Euro plus fünf Monate bedingte Haft, weil er dem Hundebesitzer mit dem Umbringen gedroht und ihn gerempelt hatte.

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