Welt

Versunkener Kontinent unter Mauritius entdeckt

Mauritius ist eine Traumdestination. Was kaum einer weiss: Darunter befindet sich ein ganzer Mikrokontinent, wie eine neue Studie zeigt

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Mauritius ist eine Traumdestination. Was kaum einer weiß: Darunter befindet sich ein ganzer Mikrokontinent, wie eine neue Studie zeigt.
Vor 200 Millionen Jahren sah die Welt noch anders aus. Damals überzogen zwei Superkontinente die Erdoberfläche: Laurasia und Gondwana. Während aus Ersterem später unter anderem Nordamerika und Europa entstanden, formten sich aus Godwana Südamerika, Afrika, Antarktis, Australien, Arabien, Madagaskar, Neuguinea und Indien.

Doch nicht nur, wie Forscher der Witwatersrand Universität in Johannesburg und Forscher des Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam herausgefunden haben: Laut ihrer im Fachjournal "Nature Communications" veröffentlichten Studie sind einige Kontinentalfragmente – sogenannte Mikrokontinente – auch in die Tiefe gesunken. Hinweise auf einen solchen hat das Team um Lewis Ashwal nun unter Mauritius entdeckt.

Eindeutiger Indikator

Auf die richtige Spur brachten die Forscher Gesteinsproben. "Auf dem Festland findet sich Gestein, das über vier Milliarden Jahre alt ist. In den Ozeanen kommt so etwas nicht vor. Mauritius ist eine Insel. Dort gibt es kein Gestein, das älter als neun Millionen Jahre wäre. Wir haben jedoch Zirkone gefunden, die drei Milliarden Jahre alt sind", so Ashwal in einer Mitteilung.

Zirkone sind Halbedelsteine, die bis zu einer Temperatur von 1.690 Grad Celsius stabil sind. Daher können sie geografische und klimatische Veränderungen problemlos überdauern. Damit lässt sich ihr Alter sehr präzise bestimmen. "Die Tatsache, dass wir Zirkone dieses Alters gefunden haben, beweist, dass es unter Mauritius eine kontinentale Kruste gibt", so Ashwal. Dies, weil sich Zirkone vornehmlich im Sockelgestein der Kontinentalplatten bildet. Ihr Vorkommen deute auf das Vorhandensein einer kontinentalen Platte hin.

Kritiker in die Schranken gewiesen

Bereits 2013 hatte der norwegische Geologe Trond Torsvik Sandkörner auf der Insel gefunden, die Zirkon-Mineralien enthielten, die auf ein Alter von rund zwei Milliarden Jahre geschätzt wurden.

Kritiker behaupteten aber, dass das Material auch vom Wind herangeweht oder vom Wasser angespült worden sein könnte. Den damals ausstehenden Nachweis konnte nun das Team um Ashwal erbringen: Sie untersuchten nicht nur den Sand der Insel, sondern auch deren Vulkangestein.

 

Auf die Spur führte u.a. dieser Zirkon
— GFZ (@GFZ_Potsdam)