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Versunkenes Dorf teilweise wieder freigelegt

Seit 70 Jahren liegt das Dorf versunken am Grund eines Stausees. Teile davon wurden nun erstmals wieder freigelegt.

Leo Stempfl
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Der Kirchturm von Graun im Vinschgau
Der Kirchturm von Graun im Vinschgau
"Heute"-Archivbild 2019/ leo

Nach dem Anschluss Südtirols 1920 wollte das faschistische Italien die Wasserkraft in den Bergen nutzen. Eine Aufstauung des Reschensees auf bis zu 27 Meter über dem eigentlichen Niveau schien da recht praktisch. Die deutschsprachigen Dörfer Reschen und Graun wurden schlicht enteignet, nur auf italienisch darüber informiert, bekamen kaum Entschädigungszahlen und versanken schlussendlich im neuen Stausee.

Zuvor sprengte man die Häuser noch, nur der Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert blieb aus Denkmalschutz stehen. Dieser ragt seitdem aus dem Wasser, der Ort im Dreiländereck Österreich/Schweiz/Italien ist deswegen touristisch sehr beliebt. Erstmals seit 70 Jahren sind nun Teile des Dorfs wieder aufgetaucht.

Wartungsarbeiten

Aufgrund von Instandhaltungsarbeiten wurden enorme Mengen des aufgestauten Wassers abgelassen, Teile des versunkenen Dorfes liegen deswegen wieder an der Oberfläche. Zahlreiche Schaulustige schlendern seitdem durch die Ruinen des Dorfes Graun.