Österreich

Verteilung steirischer Äpfel an Flüchtlinge gestoppt

Heute Redaktion
Teilen

Die Lebensmittelbehörden haben die Verteilung steirischer Äpfel an ankommende Flüchtlinge in Spielfeld gestoppt. Grund der Maßnahme: Die Äpfel waren gespritzt und nicht ausreichend gewaschen, wie Flüchtlingskoordinator Christian Konrad bei einem Vortrag erzählte. Ein Rotkreuzhelfer stellte auf Twitter jedoch klar: Die Flüchtlinge vertragen die Säure der Äpfel nicht.

Die Lebensmittelbehörden haben die Verteilung steirischer Äpfel an in Spielfeld gestoppt. Grund der Maßnahme: Die Äpfel waren gespritzt und nicht ausreichend gewaschen, wie Flüchtlingskoordinator Christian Konrad bei einem Vortrag erzählte. Ein Rotkreuzhelfer stellte auf Twitter jedoch klar: Die Flüchtlinge vertragen die Säure der Äpfel nicht. Die Landwirtschaftskammer zeigte sich in der Causa nicht erfreut.

Konrad sprach am Mittwochabend über behördliche Hürden bei der Betreuung von Flüchtlingen. Ein aktuelles Beispiel dafür gab er dabei zum Besten: Die Lebensmittelbehörde stoppte die Verteilung steirischer Äpfel an Flüchtlinge, die am Grenzübergang in Spielfeld ankamen. Die Begründung: Die Äpfel seien gespritzt und vorher nicht ausreichend gewaschen worden.

"Unsere Republik ist wunderbar organisiert und verwaltet, aber in Notsituationen sind wir völlig aufgeschmissen", meinte Konrad. Das Problem sei das enge behördliche Korsett der Beamten.

Ein Rotkreuzhelfer widersprach dieser Auffassung allerdings: "Die Äpfel werden nicht mehr verteilt, da die Leute davon Durchfall bekommen. Sie sind das Saure nicht gewohnt", erklärte er. Ich bin beim [Roten Kreuz] und betreue täglich dutzende Flüchtlinge mit Durchfall aus genau diesem Grund."

Die Äpfel werden nicht mehr verteilt da die Leute davon Durchfall bekommen. Sie sind das saure nicht gewohnt.
— Leo Unglaub (@LeoUnglaub)
Landwirtschaftskammer mit Klarstellung

Die Landwirtschaftskammer Steiermark gab in Windeseile in der Causa eine Stellungnahme ab: "Die heimischen Obstbauern erzeugen ihre Äpfel nach den sehr strengen Richtlinien des integrierten Anbaus, die weit über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen", hieß es. Das werde strengstens überprüft und untersucht. "Heimische Äpfel können mit gutem Gewissen ungewaschen gegessen werden", so das Fazit.

Handtuchhalter bis Lampen

Konrad regt sich seit seiner Berufung zum Flüchtlingskoordinator immer wieder über Kleinlichkeiten auf, die ihm bei seiner Arbeit immer wieder begegne, etwa, dass Privatunterkünfte nicht für Flüchtlinge zugelassen werden, wenn der Abstand beim Handtuchhalter ein gewisses Maß nicht erreiche. Überhaupt sei zu vieles reguliert – auch die Größe der Beleuchtungskörper oder die Entfernung zur nächsten Busstation.

Bei dem Vortrag am Mittwochabend sprach sich Konrad unter anderem dafür aus,