Österreich

Verursachte Politiker-Sohn Millionenschaden?

Heute Redaktion
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Arzt (69) vor Gericht: "Bin nicht schuldig."
Arzt (69) vor Gericht: "Bin nicht schuldig."
Bild: Denise Auer

Ein renommierter Arzt stand am Montag vor Gericht. Wegen seiner Befunde sollen neun Patienten zehn Jahre lang zu Unrecht Invaliditätspension kassiert haben.

Er hat 12.000 Patienten behandelt, ist Sohn einer Ex-Politikerin und hat mit Auszeichnung studiert – dennoch steht Kurt F.* (Name geändert) nun unter wenig schmeichelhaftem

Verdacht (Unschuldsvermutung gilt) vor Gericht.

Aufgrund falscher Diagnosen sollen neun seiner Patienten die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) um rund eine Million Euro gebracht haben. "Ich bin überhaupt nicht schuldig", stellte Psychiater Kurt F. gestern am "Landl" energisch klar. "Alle waren krank." Er habe auch gar nicht über die Invaliditätspensionen entschieden, so Kurt F., das haben PVA-Ärzte ("Alles alte Hasen") getan.

Auch Motiv gebe es laut dem Verdächtigen keines: "Geld hat überhaupt keine Rolle gespielt. Das sind keine reichen Leute. Wenn ich mich um Unterschichtpatienten kümmere, ist es klar, dass man nicht so viel Geld verdienen kann wie ein Gynäkologe."

Über Gutachter Peter Hofmann, der seine Diagnosen zerpflückte, sagte Kurt F.: "Er hat den Charakter nicht beurteilt. Ich weiß nicht, ob er das überhaupt kann." Am Freitag soll ein Urteil fallen.