Österreich

Verwirrter (29) im Tiefflug über Flughafen Klagenfurt

Heute Redaktion
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Bild: kc

Luftalarm am Mittwoch in Kärnten! Ein offenbar geistig verwirrter Mann drang mit einer ehemaligen Militärmaschine in den gesperrten Luftraum über dem Klagenfurter Flughafen ein und flog im Tiefflug über den Airport. Auf Funksprüche der Lotsen gab es keine Reaktion. Nachdem ein Polizeihubschrauber den Piloten zur Landung zwang, ließ er sich freiwillig in die Psychiatrie einweisen.

Ein 29-jähriger, allem Anschein nach verwirrter Kärntner ist am Mittwoch ohne Genehmigung mit einem ehemaligen ägyptischen Militärflugzeug  in den Kontrollraum des Flughafens Klagenfurt eingedrungen. Ein Polizeihubschrauber eskortierte ihn daraufhin zum Flugplatz Hirt (Bezirk St. Veit) zurück. Markus Pohanka von der Austro Control bestätigte einen Bericht der "Kronenzeitung".

Die Lotsen am Kontrollturm haben den Motorsegler Handley Page 23 entdeckt, als er schon sehr nah am Flughafen und damit weit in der Kontrollzone die von Pörtschach bis Völkermarkt reicht, war. Der Pilot reagierte nicht auf Versuche, Funkkontakt herzustellen. "Aus diesem Grund haben die Lotsen den Polizeihubschrauber, der sich in der Nähe befand, um Unterstützung angesucht", so Pohanka.

Von Polizei-Heli begleitet

Der Helikopter "Libelle Kärnten" geleitete den Motorsegler dann aus der Kontrollzone und zurück an seinen Startflughafen, den Flugplatz Hirt. Normalerweise wissen Piloten, dass die Kontrollzone genehmigungspflichtig ist, "so etwas kommt nur selten vor".

"Wir sind froh, dass das Ganze glimpflich ausgegangen ist", sagte Philipp Lesiak, der Obmann des Flugsportclubs. Er verwies auf die "offensichtlich medizinischen Hintergründe" des Vorfalls. Der 29-Jährige sei Mitglied im Flugsportclub und habe auch eine Lizenz zum Fliegen des Motorseglers gehabt. "Als Mitglied hat er natürlich auch einen Schlüssel zum Hangar." Allerdings hätte er das Flugzeug nicht starten dürfen: "Es ist bei uns vereinsintern nicht erlaubt, ohne eine Person am Boden, etwa einen Betriebsleiter, der den Flug beobachtet, zu starten."

"Er ist neben sich. Geflogen ist er 1A"  

Lesiak hat mit dem Piloten nach der Landung telefoniert: "Der Arzt sagte mir, er ist neben sich. Er selbst hat nicht wirklich einordnen können, was da passiert ist." Nachsatz: "Das sind aber nur Eindrücke aus der Entfernung." Trotz allem sei die Landung des 29-Jährigen schön gewesen. "Geflogen ist er 1A." Lesiak glaubt nicht, dass der 29-Jährige bei dem Flug "etwas Böses" im Sinn hatte.

"Das ist natürlich eine Luftraumverletzung und wird als solche untersucht. Der Fall wird zur Anzeige gebracht. Die Bezirksverwaltungsbehörde ist da zuständig", sagte Austro Control-Sprecher Pohanka. Laut Max Schintlmeister, dem Leiter des Flughafens Klagenfurt bestand keine akute Gefährdung durch ein kommerzielles Flugzeug, das gerade starten oder landen wollte. "Da war es sicher ein Vorteil, dass bei uns so wenig los ist." Von der Polizei gab es zu dem Vorfall keine Stellungnahme.

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