Österreich

Verwirrter nach Flucht mit Polizei-Dienstwaffe gefasst

Heute Redaktion
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Zu einem spektakulären Polizeieinsatz kam es am Samstagabend im 20. Bezirk. Ein Mann hatte sich die Waffe eines Polizeibeamten geschnappt und die Flucht ergriffen. In Klosterneuburg klickten die Handschellen. Bei seiner Vernehmung gab der Serbe (25) an, sich an nichts erinnern zu können. Er wurde in die Justizanstalt Josefstadt gebracht.

Gegen 16 Uhr wurden die Beamten zur Feuerwache des AKH gerufen. Dort hatte der Unbekannte gegen das Fenster geklopft. Es kam zu Verständigungsproblemen, weil der Mann nur Serbokroatisch sprach. Die Polizisten nahmen ihn daraufhin mit auf die Polizeiwache, um den Sachverhalt zu klären. Bruchstückhaft gab der Mann eine Adresse im 20. Bezirk an zu der ihn die beiden Polizeibeamten brachten. 

Griff nach Dienstwaffe und floh

In der Wehlistraße 35 begleiteten sie ihn bis zur Stiege 33, als der Mann plötzlich nach die Dienstwaffe von einem seiner "Begleiter" schnappte. Nach einer Rangelei gelang es dem Mann, den beiden Beamten mit Waffe zu entkommen. Der Flüchtige gab mehrere Schüsse mit der Glock 17 ab, verletzte aber zum Glück niemanden. Den Polizisten gelang es noch, den Mann bis zur Lorenz-Müller-Gasse zu verfolgen, wo er dann in eine Wohnhausanlage floh.

Die Polizei leitete daraufhin eine Großfahndung ein und durchsuchten großräumig das Areal. Erst gegen 21.10 Uhr wurde der Flüchtige in der Nähe von Klosterneuburg entdeckt und festgenommen. Die Dienstwaffe samt Munition wurde sichergestellt.

Rätsel über Gedächtnisverlust

Die Vernehmung des Mannes gestaltete sich schwierig und gelang erst durch die Mithilfe eines Dolmetschers. Dabei gab der Festgenommene laut Polizei an, unter Gedächtnisverlust zu leiden. Er könne sich an nichts erinnern, was vor seiner Festnahme in Klosterneuburg passiert sei. An der angegebenen Adresse im 20. Bezirk ist er nicht wohnhaft.

Auch seinen Namen wisse er nicht, die Identität wurde aber von einem Verwandten, zu dem der 25-Jährige aber zuletzt keinen Kontakt gehabt haben dürfte, bestätigt. Er wurde in die Justizanstalt Josefstadt überstellt. Nun ist die Staatsanwaltschaft am Zug.