Österreich

Verwirrung um Sozialplan für Laufen-Mitarbeiter

Heute Redaktion
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Laufen ist für Sanitärkeramik berühmt.
Laufen ist für Sanitärkeramik berühmt.
Bild: iStock

Laut Aussendungen der Roten wurden die Verhandlungen zum Sozialplan für die Laufen-Mitarbeiter in Wilhelmsburg abgebrochen. AK-Vize Josef Hager dementiert das.

Verwirrung herrscht derzeit rund um den Sozialplan, der für die 130 Mitarbeiter der Firma Laufen in Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) ausgearbeitet werden soll. Wie berichtet, schließt das Traditionsunternehmen seine Produktion in Niederösterreich, verlagert ins Ausland. Die Mitarbeiter werden arbeitslos.

Am Freitag ließ nun Gewerkschafter Rudolf Silvan aufhorchen, verkündete, die Verhandlungen zum Sozialplan seien abgebrochen. "Mit der Unterbrechung der Sozialplanverhandlungen erfolgt der nächste Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter. Leider haben wir es hier schon wieder mit einem internationalen Großkonzern zu tun, der seinen Verpflichtungen gegenüber seinen Mitarbeitern nicht nachkommen will. Sollte die Konzernmutter ihre Pflichten nicht wahrnehmen, sind wir zu weiteren Maßnahmen bereit", so Silvan.

Schnabl ortet Skandal

Der rote Landesvize Franz Schnabl legte nach: "Dass die Sozialplan-Verhandlungen für die betroffenen 130 Mitarbeiter, welche im Laufen-Werk in Wilhelmsburg vor einem Monat zur Kündigung angemeldet wurden, nun einseitig vom Unternehmen abgebrochen worden sind, ist ein Skandal, der seinesgleichen sucht."

Für ordentlich Verwirrung sorgte dann aber der schwarze AK-Vizepräsident Josef Hager. Er spricht von Falschmeldungen: "Für alle Mitarbeiter der Firma Laufen ist im Moment eine hochsensible Phase. Mit Falschmeldungen, wie jener, dass die Verhandlungen über den Sozialplan abgebrochen werden, die von Franz Schnabl in einer Presseaussendung in Umlauf gebracht werden, wird zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Panik verbreitet, die nicht notwendig ist."

Die Gespräche seien nach wie vor aufrecht. Auch seitens des Unternehmens wird der Abbruch dementiert. Es handle sich dabei um eine Taktik der Gewerkschafter, um zusätzlich Druck zu erzeugen.

Ein Sprecher der Laufen Austria AG am Freitagabend: "Die Unternehmensführung von Laufen arbeitet weiterhin gemeinsam mit dem Betriebsrat intensiv an einem fairen Sozialplan. Gerüchte über einen Abbruch der Verhandlungen sind falsch. Richtig ist, dass es am Dienstag einen nächsten Verhandlungstermin gibt. In den letzten Verhandlungen konnten wir Fortschritte erzielen und haben uns über die Grundzüge des Sozialplans geeinigt. Bei der Aufteilung der Sozialtöpfe auf die einzelnen betroffenen Mitarbeiter warten wir aber weiterhin auf einen konstruktiven Vorschlag der Gewerkschaft."