Verzögerung beim Gemeindewohnungs-Bau

Vor zwei Jahren gab es die erste Ankündigung für den Bau neuer Gemeindebauten von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Bei einer SPÖ-Klubtagung im Jahr 2015 war die Rede von 2.000 neuen Gemeindewohnungen. Es hieß, die Stadt werde die Grundstücke zur Verfügung stellen. Neue Ankäufe von Liegenschaften seien dazu nicht notwendig.

4.000 neue Gemeindebauten sind geplant

Im Februar vergangenen Jahres kündigte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) eine Verdopplung der geplanten 2.000 Gemeindewohnungen an - also auf 4.000.

Für den Bau und die Umsetzung der neuen Gemeindebauten ist die Gemeinnützige Siedlungs- u. Bau AG (Gesiba) zuständig (Heute berichtete). Zu "Wien heute" sagte deren Geschäftsführer Ewald Kirschner: "Wir sind auf Hochdruck unterwegs, diese politische Zielsetzung vorzubereiten. Bei fast 800 Wohneinheiten ist das Widmungsverfahren abgeschlossen, bei 1.400 haben wir die Widmung bei der Stadtplanung eingereicht, bei rund 1.100 wird die Widmung vorbereitet."

Projekt Fontanastraße verzögert sich

Am Gelände der früheren AUA-Zentrale in Wien-Favoriten sollten ab Herbst 2017 erste Bauarbeiten beginnen - schon jetzt gibt es aber Verzögerungen. Das Projekt in Wien-Favoriten ist dennoch am weitesten fortgeschritten. 2.000 Wohnungen sollen beim Projekt Fontanastraße im 10.Bezirk entstehen. Die Baubewilligung sei eingereicht, im Juni kommt die Ausschreibung, im August wird es ein Ausschreibungsergebnis geben, so Ewald Kirschner weiter.

Ziel sei es, dann im heurigen Frühherbst den Baubeginn sicher zu stellen. Die Verzögerungen begründet Kirschner damit, dass das Projekt sehr komplex sei. "Wir haben dort sechs Bauplätze, eine gemeinsame Tiefgarage an den oberen drei Bauplätzen. Hier gab es sehr viele Abstimmungen mit den anderen Baupartnern" sagt er. 2019 soll das Projekt in Favoriten fertiggestellt sein.

25 Wohnbau-Projekte in Arbeit

Laut Ewald Kirschner sind zur Zeit rund 25 Projekte in Arbeit - die Neubauten sind in verschiedenen Bezirken geplant. Auch die Wohnungen am Eisring Süd (Favoriten, Baubeginn 2018) und beim Gaswerk Leopoldau (21. Bezirk, Heute berichtete) gehören dazu. Wenn das Umwidmungsverfahren abgeschlossen ist, sollen 60 Wohnungen in der Stumpergasse in Mariahilf (Gebäude des ehemaligen Instituts für höhere Studien) entstehen. In Umwidmungsverfahren ist man vom Beschluss des Wiener Gemeinderats abhängig. In der Leopoldstadt soll am Handelskai eine Garage aus den 70iger-Jahren abgerissen werden. An ihrer Stellen sollen 200 Wohnungen neu errichtet werden. Von Experten wird dieser Prozess "Nachverdichtung" genannt.

(stebo)