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Verzweifeltes, blutendes Reh in Favoriten gerettet

In Favoriten verlief sich am Freitag ein offenbar verletzter Rehbock. Tierfreundin Yvonne nahm sich ein Herz und veranlasste die Rettung des Tieres.

Heute Redaktion
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Wien ist auch das Zuhause vieler Wildtiere. In Favoriten verlief sich am Freitag ein offenbar verletzter Rehbock. Tierfreundin Yvonne nahm sich ein Herz und veranlasste die Rettung des Tieres. Auch wenn die Lage aufgrund einer stark blutenden Wunde zunächst schlimm aussah, gab es dank Yvonnes Hilfe und der Unterstützung des Wiener Tierschutzvereins doch ein Happy End.

Beim Spaziergehen mit ihren Hunden am Freitagvormittag lief "Heute"-Leserin Yvonne in der Schrankberggasse plötzlich ein Rehbock vor die Füße. "Das arme Tier war sehr verschreckt", berichtet sie. Es lief aufgeregt auf und ab. Die Tierfreundin brachte schnell ihre Hunde nach Hause und sah danach gleich wieder nach dem scheuen Waldbewohner.

Leserin Yvonne und Bauarbeiter fingen Reh ein

Als das Wildtier auf eine Baustelle auf dem Areal des 2016 geschlossenen Gottfried von Preyer'schen Kinderspitals lief, schlossen Yvonne und ihr Begleiter eine Tür, damit das Tier nicht noch tiefer in das bebaute Gebiet vordringt. Ein Bauarbeiter erklärte sich bereit, ebenfalls mitzuhelfen. "Wir haben es geschafft, das Tier einzufangen und mit Kabeln zu fixieren", sagt Yvonne gegenüber "Heute".

Yvonne rief die Polizei und wartete danach bis zum Eintreffen der Tierrettung. "Wir spülten den blutigen Mund mit Wasser aus und die Bauarbeiter und ich streichelten es, um es zu beruhigen", erzählt sie. Schließlich habe sich der Rehbock beruhigt.

"Es hat sehr wild ausgesehen"

Auch nachdem sie das Reh in die Hände der Profis übergeben hatte, ließ Yvonne der Gedanke an das Reh nicht los. Sie befürchtete das Schlimmste, weil das Reh blutete und dadurch die Lage ernst zu sein schien. Das bestätigt auch Oliver Bayer vom Wiener Tierschutzverein: "Es hat sehr wild ausgehen, weil der Rehbock im Mundbereich stark blutete", sagt er im Gespräch mit "Heute". Die Tierprofis nahmen das Reh in die Ordination mit, wo es von einer Tierärztin untersucht wurde.

Dort wurde schnell klar, dass die Verletzung im ersten Moment schlimmer ausgesehen hatte, als sie tatsächlich war. Das Reh hatte sich an der Schnauze die Lippe aufgerissen, wodurch es stark blutete. "Das Tier wurde sediert und die Wunde danach genäht", erzählt Bayer. Danach wurden noch leichte Abschürfungen mit einem Wundspray versorgt. "Nach wenigen Stunden konnte es wieder ausgewildert werden", so die erfreuliche Nachricht.

Mit Frühling zeigen sich verstärkt Wildtiere in Wien

Laut Bayer komme es gerade im Frühling verstärkt vor, dass Wildtiere im Wiener Stadtgebiet gesichtet werden. Zu Einsätzen wegen Rehen komme es "ein bis zwei Mal im Monat".