Österreich

In Lkw eingepferchte Kälber ringen nach Luft

Heute Redaktion
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Tierschützer vom "Verein gegen Tierfabriken" haben am Montagnachmittag einen Kälber-Transporter auf der Autobahn verfolgt. Die Tiere bekamen kaum Luft.

"Wir verfolgen gerade einen Vorarlberger Tiertransporter mit Kälbern! (...) Die Kälber haben Durst und lecken an den Metallstangen des Transporters!", teilte der VGT Vorarlberg am Montag via Facebook mit. Den Tierschützern war der Tiroler Lkw am Nachmittag auf der Vorarlberger Autobahn aufgefallen.

Es war zu sehen, wie einige der Rinder verzweifelt an den Gitterstäben leckten und nach Luft schnappten. "Es hatte heute Nachmittag eine Außentemperatur von circa 36 Grad. Das ist eine unzumutbare Belastung für die Tiere", zitiert "Vol.at" Tobias Giesinger vom VGT.

Wasser statt Milch

Die Tierschützer haben die Polizei informiert, weil ein Langstreckentransport bei diesen Temperaturen illegal sei. Stunden später habe die Autobahnpolizei den Transporter dann kontrolliert, kurz darauf allerdings wieder weiterfahren lassen. "Laut Polizei hatte der Transporter vorschriftsmäßig Wasser dabei – nur können die Kälber kein Wasser trinken, sind sie ja noch Babys, Wasser-Tränken sind deshalb völlig sinnlos, Milch-Tränken sind nicht vorhanden und wären auch nicht möglich", so Giesinger.

Der VGT hat den Laster schließlich aus den Augen verloren, nachdem die Tierschützer ebenfalls von der Polizei gestoppt wurden. "Offensichtlich sollten wir daran gehindert werden, dem Tiertransporter weiter nachzufahren", meint Giesinger, der sich von der Politik mehr Unterstützung erhoffe.

Tierleid beenden

Vor Monaten habe der VGT die gängige Praxis aufgezeigt, für die Vorarlberger Milchindustrie unbrauchbare Kälber in Massentierhaltungen in Italien, Spanien und Polen zu schicken. Seither habe sich nichts geändert, "die armen kleinen Tiere müssen sogar bei der größten Hitze ohne Nahrung stundenlang am Transporter ausharren. Wir erwarten uns von der Politik endlich mehr als große Worte, nämlich eine Lösung, um dieses Tierleid endlich zu beenden!"

(red)