Szene

Viagra-Skulptur und lustiges Hai-Opfer im MAK

Heute Redaktion
Teilen

1.800 Plakate wurden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingereicht, hundert wurden als beste Plakate des Jahres prämiert. Das MAK zeigt das prämierte Best of ab Mittwoch.

 
Die Sieger des Grafikdesignwettbewerbs können mehr als das durchschnittlich fade Wahlplakat. Nur wer mit Sprache und Farbe spielt und trotzdem exakt in der Ausführung ist, hat eine Chance. 

Wer die Betrachter überrascht, hat schon halb gewonnen. Deshalb bewirbt eine Viagra-Skulptur in Tannenzapfenform Shakespeares Sommernachtstraum, ein  Haiopfer mit abgebissenem Arm "fritz-kola". 

Die Gewinner im Ländervergleich: 

575 Einreicher: 

399 aus Deutschland
128 aus der Schweiz
48 aus Österreich


100 Gewinner: 

51 aus der Schweiz
44 aus Deutschland
5 aus Österreich


Klicken Sie sich durch eine Auswahl der Gewinner (siehe Foto-Show oben). Alle Plakate sehen Sie in 

100 BESTE PLAKATE 14

Deutschland Österreich Schweiz

11. November 2015 - 10. Jänner 2016

MAK - Museum für angewandte Kunst

Mehr Details zu den österreichischen Gewinner-Plakaten finden Sie auf der nächsten Seite

Für Österreich konnte erneut eine Studentin aus der Klasse für Grafik Design der Universität für angewandte Kunst Wien unter der Leitung von Oliver Kartak reüssieren. Dasha Zaichanka verwendet eine Banane als grafisches Stilmittel für das Plakat der Jahresausstellung The Essence 14. Ihre Arbeit erinnert an den Kölner "Bananensprayer" Thomas Baumgärtel, der seit 1986 Schauplätze von Kunstinszenierungen, Museen oder Galerien mit seinem gesprayten Bananen-Logo versieht. Er selbst zitiert damit den Entwurf Andy Warhols für ein Plattencover von The Velvet Underground aus dem Jahr 1967. Als inoffizielles "Gütesiegel" der Kunst verspricht auch die Banane auf Dasha Zaichankas Plakat gute Kunst mit "vielschichtigen" Ansichten.

Den engen Raum der Zweidimensionalität sprengt die österreichische IndoorPlakatserie Segel setzen und Gas geben der Werbeagentur WIEN NORD für die Bewerbung des Hotels Villa Verdin am Millstätter See. Durch das Falten der Poster wird Bewegung und Plastizität erzeugt: Das Segel des Segelboots bläht sich im Wind auf, das Motorboot zieht eine Wellenschneise durch das Wasser. (das zweite Plakat der Serie finden Sie auf Seite 1 in der Fotoshow). 

Für eine Soundperformance wirbt das Plakat Etwas Rotes des in Wien ansässigen italienischen Grafikers Enrico Bravi. Schauplatz für die Installationen und Performances verschiedener KünstlerInnen war Ternitz in Niederösterreich. Bravi greift für die Gestaltung des Plakats auf die Geschichte der einstmaligen Stahlstadt zurück: Während der Blütezeit der Stahlproduktion breitete sich täglich eine bedrohliche rote Wolke über dem Gebiet aus.

Die Plakatserie Bags tell stories lässt im wahrsten Sinne des Wortes das Produkt für sich selbst sprechen. Das Designstudio TBWA\Wien gestaltete für das Lederwaren- und Accessoire-Label Ina Kent ein Handtaschen-Alphabet, das mit urbanen Slogans wie "two night stand", "SOS-kit" oder "sleepless" direkt Bezug auf die Wandelbarkeit der Taschen nimmt. (die anderen Plakate der Serie gibt's auf Seite 1 in der Fotoshow).