Musste Mutter in City-Café in Wein-Kühlraum stillen?

Eine 38-Jährige wollte ihrer Tochter in der Konditorei Gerstner in der City die Brust geben. Laut einem Kellner dürfe sie das aber nicht, die Jungmutter musste dann in einem Extrazimmer stillen.

Vor fünf Wochen bekam Manuela A. (38) ein Baby, nennen wir es hier Marie. Da die Niederösterreicherin Freunde aus Wien lange nicht mehr gesehen hatte, wurde am 23. Jänner ein Treffen beim K. u. K. Hofzuckerbäcker Gerstner in der Kärntner Straße (City) vereinbart.

"Sie dürfen hier nicht stillen"

Was dann passierte, darüber gehen die Meinungen auseinander. Als Manuela A. gegen 15 Uhr im Café ankam, wachte Marie auf und hatte Hunger: "Also habe ich ihr die Brust gegeben. Plötzlich kam ein Kellner und meinte: 'Das geht nicht. Sie dürfen hier nicht stillen. Das ist bei uns Firmenpolitik, die Eigentümer wollen das so'", so die Büro-Assistentin.

Die 38-Jährige sollte mit ihrem Baby in einen anderen (leeren) Raum wechseln: "Ich sagte, dass ich Marie gerade angelegt habe und dass ich erst mitkomme, wenn sie sich von der Brust gelöst hat." Nach ein paar Minuten war es so weit und Manuela A. wurde in einen Raum gebracht, in dem Wein gekühlt wird: "Man stellte mir einen Sessel hin, dann habe ich Marie noch etwa 15 Minuten gestillt – immer mit Blick auf die gekühlten Weinflaschen. Und das, wo ich jetzt gerade keinen Alkohol trinken darf", sagt die Jung-Mama mit Ironie.

Gerstner: "Kein Still-Verbot"

Auf Nachfrage bei Gerstner bedauert eine Sprecherin das Missverständnis: "Es gibt bei uns kein 'Still-Verbot'. Der Dame wurde ein privater Raum unseres Cafés aus Komfortgründen angeboten. Dies galt lediglich als zuvorkommende Geste gegenüber der Mutter und ihrem Kind, um dem Trubel im Festsaal für die Zeit des Stillens zu entgehen."

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