Niederösterreich

Viele Kleinbetriebe wegen Energiekosten vor dem Aus

Die Strompreisbremse für Haushalte ist auf Schiene, die Industrie soll folgen. Viele würden aber durch den Rost fallen, warnt der Wirtschaftsbund.

Isabella Nittner
Die Zahl der Insolvenzen in Österreich steigt.
Die Zahl der Insolvenzen in Österreich steigt.
Getty Images/iStockphoto

Die Preise für Strom und Gas schießen durch die Decke, die Kosten schlagen nun bei Herr und Frau Niederösterreicher ein, viele können sich kaum noch über Wasser halten.

Aus diesem Grund präsentierte das Land NÖ bereits vor einigen Wochen den nö. Strompreisrabatt, der Bund folgte nun mit einer geplanten Strompreisbremse – alle Details dazu hier.

KMUs nicht bedacht

Die Bundesregierung gab nun auch schon bekannt, die Industrie, deren Existenz von den hohen Energiekosten bedroht ist, finanziell unterstützen zu wollen. Wie das genau aussehen soll, steht noch nicht fest.

Und wie sieht es mit den 0815-Betrieben im Land aus? Laut nö. Wirtschaftsbund-Direktor Harald Servus müsse sich der Bund auch hier rasch Lösungen überlegen. "Ob Bäcker, Tischler, Gastronomiebetrieb oder Transportunternehmen, für viele kleine und mittlere Betriebe ist es bereits fünf nach zwölf", so Servus.

Energiekosten-Vergütung

Er fordert zudem eine europäische Lösung. Ein zusätzlicher Vorschlag des niederösterreichischen Wirtschaftsbundes: Eine Energiekostenvergütung für Betriebe.

"Unsere Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nicht länger warten, bis endlich etwas geschieht", so Servus in einer Aussendung. Es müssten nun unverzüglich Maßnahmen gesetzt werden, um Unternehmen und Arbeitsplätze nicht zu gefährden.

Auch SPÖ will Maßnahmen

Und auch der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) – sprich: das Wirtschaftsbund-Pendant der Roten – schlägt in die gleiche Kerbe.

Besonderes Augenmerk der SPÖ hier: Die Ein-Personen-Unternehmen. "Es bringt nichts, weiter mit der Gießkanne Einmalzahlungen zu verteilen. Konkrete Hilfe ist sofort notwendig. Denn EinpersonenunternehmerInnen haben ja eine Doppelbelastung: die hohen Kosten treffen sie privat und als Selbstständige. Das kann man nicht einfach unter den Teppich kehren. Viele EPUs zahlen auch Geschäftsmieten, brauchen im Betrieb ebenfalls Strom und Gas und müssen Material und Produkte einkaufen, deren Preise gerade in die Höhe schnellen", so Martina Kerschbaumer, EPU-Referatsleiterin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes NÖ.

Die Regierung habe beim bisher beschlossenen Anti-Teuerungs-Paket auf die kleinen Unternehmer völlig vergessen, heißt es in der Kritik des SWV NÖ. "Von Energiezuschuss und Strompreiskompensation werden nach derzeitigem Stand vor allem nur energieintensive Unternehmen auf dem Produktionssektor profitieren, das wird der Kosmetikerin oder dem Masseur mit einem kleinen Studio nichts bringen", so Kerschbaumer.

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