Schluss mit bezahltem Urlaub, Weihnachtsgeld, Zuschläge für Sonntagsarbeit und Entlohnung bei Krankheit bei "Lieferando": Wie "Der Standard" berichtet, werden rund 966 Zusteller auf zwei Rädern zeitnah gekündigt – mehr dazu hier. Grund dafür sollen Wettbewerbsnachteile sein.
"Nach sorgfältigen Überlegungen haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, unser Scoober-Geschäft (Anm.: Zusteller-Business) in Österreich zum 30. Juni 2025 zu schließen", informiert der Zustell-Service "Lieferando" seine Angestellten via Mail.
Demnach werde es keine sofortigen Kündigungen geben: Fahrer im ersten und zweiten Dienstjahr dürfen bis Mitte Juni weiterarbeiten, Angestellte im dritten Arbeitsjahr bleiben bis Ende Juni. Für "Langzeitfahrer" im sechsten Dienstjahr gibt es eine Anstellung bis Ende Juli, Fahrer mit befristetem Vertrag bleiben bis zum vertraglich vereinbarten Enddatum angestellt.
Dem Betriebsrat zufolge sollen davon 966 Arbeitnehmer betroffen sein, "Lieferando" hingegen spricht von rund 600 Betroffenen. 250 der Dienstnehmer würden über befristete Dienstverträge verfügen. Die Essens-Zusteller werden in Zukunft wohl nur mehr mit freien Dienstverträgen radeln.
Für "Heute"-Leser Amel* (Name von der Redaktion geändert) ist diese Botschaft ein Schlag ins Gesicht: Über zwei Jahre hielt der Wiener dem Unternehmen als Lieferant die Treue, nun wird auch er vom Rad beziehungsweise E-Scooter gestoßen. "Was soll man sagen?! Es sind viele Angestellte davon betroffen, die Arbeitslosigkeit wird weiter steigen", befürchtet Amel im Gespräch mit "Heute".
Lieferando wolle sich aber keinesfalls aus dem österreichischen Geschäft zurückziehen. Künftig werde man jedoch keine Fahrer mehr beschäftigen, die dem Kollektivvertrag unterliegen. Damit gehören bezahlter Urlaub, Weihnachtsgeld, Zuschläge für Sonntagsarbeit und Entlohnung auch im Krankheitsfall der Vergangenheit an.