Naturgemäß eilten viele Frauen zur Vernissage von "Helena Rubinstein. Die Schönheitserfinderin" ins Jüdische Museum. Doch auch ein paar Männer mischten sich unter die Damen-Schar. Zum Beispiel Alfred Dorfer! Aber sollte der nicht längst auf der Bühne im Stadtsaal stehen, wo zeitgleich die Premiere seines neuen Kabarett-Programms "Und" über die Bühne ging? Fredi Dorfer: "Ich hab ja noch ein bisschen Zeit. Erst lese ich aus dem Buch über Helena Rubinstein, dann gehts ab auf meine Bühne."
Danielle Spera lobte die charismatische Frau (1870 - 1965), die sich gerne mit Madame Rubinstein, aber auch als Prinzessin ansprechen ließ: "Sie war ein Role-Model, würde man heute sagen, die sich immer schon für die Selbstbestimmung der Frau eingesetzt hat."
Mit 16 verließ die damals noch Chaja heissende Rubinstein ihre strenge jüdisch-orthodoxe Familie in Krakau und zog zunächst nach Wien. Hier spürte sie die aufkeimende Kosmetik-Branche zum ersten Mal. Sie war klug und geschäftstüchtig. Es war Rubinstein, die die erste wasserfeste Wimperntusche - übrigens eine Wiener Erfindung der Marke "La Bella Nussy" - vermarktete und sie pompös mit einem Wasserballett präsentierte. Das war 1935. Bis 1939 - also bis zum "Anschluss" - unterhielt die Unternehmerin, die später einmal ein Imperium von 30.000 Mitarbeitern leiten sollte, einen Salon in Wien. Sie lebte in auch Australien und New York.
Heute vertreibt die Marke Helena Rubinstein der Beauty-Konzern L'Oreal. General Managerin Andrea Schmoranzer-Jerabek: "Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich als kleines Kind ganz fasziniert von dem roten Creme-Tiegel im Badezimmer meiner Großmutter war. Umso größer die Freude, dass ich heute mit Rubinstein Produkten arbeiten darf." (man)