Studie deckt auf

Viele Jobs, die KIs vernichten, kommen nie zurück

Ob KIs mehr Jobs vernichten oder schaffen, ist umstritten. Viele Stellen, die KIs wegradieren, kommen aber wohl nie zurück.

Viele Jobs, die KIs vernichten, kommen nie zurück
Die künstliche Intelligenz stellt Firmen vor neue Herausforderungen.
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Die Techbranche wiederholt es immer wieder: Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik sollen mehr Jobs schaffen, als sie zerstören. Doch stimmt das wirklich? Mittlerweile scheint auch Adecco daran zu zweifeln, wie Aussagen aus einer neuen Studie des Personalvermittlers nahelegen.

So kam die Studie zustande
Adecco hat für seine Studie "Leading through the great disruption" (Durch den großen Umbruch führen) mit 2000 Führungskräften gesprochen. 725 davon sind aus Europa: Je 189 aus Deutschland und Großbritannien, 177 aus Spanien und 170 aus Frankreich. Der Rest lebt in den USA (500), Japan (266), Singapur (221), Australien (198) und Kanada (90). Die Befragung fand zwischen Oktober und Dezember 2023 statt.

KIs zwingen Firmen zu Grundsatzentscheid

Über die Hälfte der befragten Konzerne gab zwar an, für KIs neue Leute einzustellen. Die Firmen müssten nun aber schwierige Entscheidungen treffen, sagt Adeccos-Schweiz-Chef Marcel Keller: Entweder sie restrukturierten ihre Teams und entließen einen Teil der Mitarbeitenden, oder sie investierten in ihre Aus- und Weiterbildung. Laut Studie wollen 62 Prozent Fachkräfte anstellen und nur 36 Prozent ihr Personal schulen.

Fachkräftemangel befeuert Löhne

Dieses Vorgehen birge die Gefahr eines Qualifikationsdefizits, das die Löhne in die Höhe treibt, schreibt Adecco. Um einen Fachkräftemangel zu vermeiden und stattdessen die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter zu sichern, sollten die Unternehmen die relevanten Kompetenzen innerhalb ihrer Belegschaft aufbauen.

KIs statt Mitarbeitende

In der Studie steht allerdings auch, dass 46 Prozent der Befragten die Arbeitsplätze, die durch KIs wegfallen, nicht ersetzen wollen. 41 Prozent gehen sogar davon aus, dass sie in fünf Jahren aufgrund von künstlicher Intelligenz weniger Personal beschäftigen werden. Gleichzeitig sagen 57 Prozent, dass die "menschliche Note" am Arbeitsplatz immer noch einflussreicher sei als die KIs.

"Künstliche Intelligenz könnte die Menschheit auslöschen"

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    Tech-Experten und Wissenschaftler warnen vor Künstlicher Intelligenz. Es bestehe ein "Risiko zur Auslöschung der Menschheit".
    Tech-Experten und Wissenschaftler warnen vor Künstlicher Intelligenz. Es bestehe ein "Risiko zur Auslöschung der Menschheit".
    Getty Images

    Jeder zehnte Büro-Job in der Schweiz ist gefährdet

    Auch eine weitere Studie legt nahe, dass KIs viele Jobs vernichten. Laut der Softwarefirma Exxas aus Schlieren sind in der Schweiz bis zu elf Prozent der Arbeitsstellen im Büro gefährdet. Am stärksten betroffen seien Angestellte im Finanzwesen, der Informatik und im Backoffice. In anderen Bereichen gebe es dafür auch neue Jobs, etwa im Marketing oder im Kundendienst.

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine neue Studie zeigt, dass viele der durch Künstliche Intelligenz (KI) verlorenen Arbeitsplätze wahrscheinlich nicht wieder zurückkommen werden
    • Während einige Unternehmen vorhaben, neue Kräfte einzustellen, besteht die Gefahr eines Qualifikationsdefizits, das zu steigenden Löhnen führen könnte
    • Darüber hinaus deuten weitere Untersuchungen darauf hin, dass bis zu 11 Prozent der Bürojobs in der Schweiz aufgrund von Automatisierung gefährdet sind, insbesondere in Finanzwesen, Informatik und Backoffice
    red, 20 Minuten
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