Österreich

Viele Kinder können kein Deutsch: Sprach-Offensive

Eine Deutschklassen-Offensive soll im kommenden Schuljahr in NÖ eingeführt werden. Grund: Zu geringe Deutschkenntnisse der Kinder.

Heute Redaktion
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Deutsch-Offensive: Die Klassen sind voll mit Kinder die zu wenig Deutsch können.
Deutsch-Offensive: Die Klassen sind voll mit Kinder die zu wenig Deutsch können.
Bild: picturedesk.com

Viele Kinder können kein Deutsch - weder schriftlich noch mündlich. Dies macht es ihnen schwer, dem Unterricht zu folgen. Auch die restlichen Klassenkollegen leiden unter dem Defizit ihrer Mitschüler. Denn der Unterricht kann nicht "normal" abgehalten werden.

Nun sieht das Land Niederösterreich eine zusätzliche Sprachförderung für Kinder vor. Um den Unterricht für alle zu erleichtern, sollen Junglehrer heran gezogen werden, die speziell die Deutsche-Sprache verstärkt unterrichten werden.

Wer nicht Deutsch kann hat es schwer

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner dazu: "Die deutsche Sprache ist die Grundlage für eine erfolgreiche Integration und das Zusammenleben in Österreich." Sie ist der Meinung, dass betroffene Kinder dem Unterricht folgen können müssen, und nicht wegen ihrer mangelnden Sprachkenntnisse nachhinken.

Deswegen soll jetzt zusätzlich zur Schulreife auch das ausreichende Beherrschen der deutschen Sprache zählen. Falls ein Kind hier scheitert, soll es in speziellen Deutschförderklassen unterrichtet werden.

Hard facts:
Viele Kinder können zu wenig Deutsch.
Deutschklassen-Offensive im kommenden Schuljahr an 60 Schulstandorten.
Spezielle Förderung mit mehr als 15% an Kindern, die nicht Deutsch können.
80 Pädagogen werden zusätzlich eingesetzt.
3 Millionen Euro stellt das Land NÖ zur Verfügung.

3 Millionen Euro für die Offensive

Ab dem zweiten Halbjahr (Februar 2018) betrifft es Schulen mit mehr als 15 Prozent an Kindern, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind. Das sind 60 Schulstandorte in Niederösterreich. 80 Lehrkräfte werden für diese Deutsch-Offensive zusätzlich eingesetzt. Das Land NÖ stellt dafür 3 Millionen Euro zur Verfügung.

Mikl-Leitner: „Das hilft den Kindern mit mangelnden Deutschkenntnissen und das hilft den niederösterreichischen Kindern, weil ihr Unterricht nicht mehr beeinträchtigt wird. Bei den eingesetzten Kräften handelt es sich um Junglehrer, die auf der Warteliste stehen und auf einen Arbeitsplatz warten." Die Landeshauptfrau hebt die positiven Aspekte hervor: der Unterricht wird für alle Kinder erleichtert, Zukunftschancen werden verbessert und Arbeitsplätze werden geschaffen.

Vorreiterolle: Wiener Neustadt

Hintergrund dieser Deutschklassen-Offensive ist das Projekt in Wiener Neustadt. Hier gibt es einen hohen Anteil an Schülern mit geringen Sprachkenntnissen. Seit Dezember 2016 wurden diese Kinder entsprechend gefördert. Nach drei Monaten wurde der Sprachstand der betroffenen Schüler nochmals evaluiert - es konnte eine 70%-ige Steigerung der Sprachkompetenz festgestellt werden. Hier wird diese Maßnahme ebenfalls weitergeführt.

(hot)