Wien

Viele Wiener Migranten wollen Staatsbürgerschaft

Ein Drittel der Wiener hat keine Österreichische Staatsbürgerschaft. Eine Studie mit Migranten zeigt ihre Gründe für und gegen den Erwerb auf.

Heute Redaktion
In Wien wurden 500 Personen ohne Staatsbürgerschaft befragt, was für sie für oder gegen eine Einbürgerung spricht.
In Wien wurden 500 Personen ohne Staatsbürgerschaft befragt, was für sie für oder gegen eine Einbürgerung spricht.
Fotolia (Symbolbild)

Anfang 2021 besaßen rund 31,5 Prozent der Wiener Bevölkerung nicht die österreichische Staatsbürgerschaft. In absoluten Zahlen sind das 604.435 Menschen, darunter vor allem Personen aus Serbien, Deutschland, der Türkei, Polen und Rumänien. 82 Prozent von ihnen leben schon zumindest fünf Jahre in Österreich oder wurden hier geboren. Eine neue Studie geht der Frage nach, warum sie nicht um die Staatsbürgerschaft ansuchen, obwohl sie die Voraussetzungen dafür erfüllen würden.

Befragt wurden für die Studie "Wunsch nach Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft" 500 in Wien lebende Ausländer. Von den Befragten möchten 39 Prozent die Staatsbürgerschaft erwerben, 61 Prozent sind unschlüssig oder wollen sie nicht. Zwei Gründe für die Einbürgerung wurden mit Abstand am häufigsten gennant: weil man sich als Österreicher fühlt (55 Prozent) und weil man einen sicheren Aufenthalt in Österreich möchte (53 Prozent). Ein Drittel der Interessierten nennt das Wahlrecht als Motiv.

Studie empfiehlt Doppelstaatsbürgerschaft zu ermöglichen

Laut dem "Migrant Integration Policy Index" gibt es kaum ein anderes Land, dass es zugewanderten Menschen so schwer macht die Staatsbürgerschaft zu erwerben, wie Österreich. "Ein vereinfachtes Einbürgerungsrecht würde weniger Menschen abschrecken einen Antrag zu stellen", sagt Studienautor Max Haller. Eine weitere Empfehlung der Studie ist Doppelstaatsbürgerschaften zu ermöglichen. "Österreich ist auch in dieser Hinsicht inzwischen weltweit ein Nachzügler. Nachbarländer wie Deutschland, die Schweiz und Italien sind hierbei großzügiger", so der Wissenschaftler.